Der Eskimoregenpfeifer (Charadrius semipalmatus) früher auch Amerikanischer-Sandregenpfeifer, ist dem Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula) sehr ähnlich. Während sich das Verbreitungsgebiet des Sandregenpfeifers vom Kamtschatka über Nordeuropa bis nach Grönland erstreckt, schließt das des Eskimoregenpfeifers in Nordamerika an und reicht bis auf die Aleuten. In Europa gibt es nur sehr wenige Beobachtungen, zum Beispiel 1978 und 1997 in Großbritannien und 2000 in Polen (nicht anerkannt).
Steckbrief
Größe: 17 - 19 cm
Gewicht: 28- 73 g
Verbreitung: Kanada, Alaska, überwintert an den Küsten der USA, Mittel- und Südamerikas
Nahrung: Würmer, kleine Schnecken, Krebse und Insekten
Lebensraum: offene Süß- und Salzwassertümpel mit Schlickflächen, auch im Gezeitenbereich.
Zugverhalten: Zugvogel
Brutzeit: Mai - Juli
Fortpflanzung: Saisonal monogam, gelegentlich in kleinen Kolonien; 3 - 4 Eier; 1 Brut pro Jahr. Brutdauer: 23 - 25 Tage, flügge nach 22 - 31 Tagen
Bestand: 13 - 120 Tausend
Status: nicht gefährdet. Ausnahmeerscheinung in Europa. Wird wegen seiner Ähnlichkeit zum Sandregenpfeifer sicherlich oft übersehen.
Noch kein Nachweis in Deutschland.
Vogelstimmen
Flugruf
Balzrufe
Merkmale
Das Männchen zeigt im Brutkleid braune Oberseiten, weiße Unterseiten mit auffälligem schwarzem Brustband, schwarze Gesichtsmaske und Stirnband sowie einen orangegelben Schnabelansatz und gelb-orangefarbene Beine. Das Weibchen ist ähnlich gefärbt, aber oft matter, mit mehr braunen Federn in Maske, Stirn und Brustband sowie weniger kräftigem Schnabelfarbton. Im Schlichtkleid sind die schwarzen Partien durch graubraune ersetzt, die weiße Überaugenlinie ist deutlicher, während Jungvögel noch kontrastärmer wirken, mit dunklem Schnabel, sandfarbenen Flügelfransen und einem insgesamt blasseren Erscheinungsbild.
Unterschiede zum Sandregenpfeifer
Der Eskimoregenpfeifer ist seinem europäischen Verwandten, dem Sandregenpfeifer, auf den ersten Blick sehr ähnlich, unterscheidet sich aber in mehreren Details. Sein Brustband ist meist schmaler und wirkt insgesamt feiner. Die schwarze Gesichtsmaske ist weniger ausgedehnt, und die weiße Stirn fällt kleiner aus und läuft weniger spitz nach hinten aus. Auffällig ist der geschlossene, gelb-orange Augenring, der beim Sandregenpfeifer oft unterbrochen oder blasser erscheint. Der Eskimoregenpfeifer hat Teilhäute zwischen allen drei Vorderzehen, beim Sandregenpfeifer sind nur zwei Zehen verbunden. Auch der Flügelstreif ist etwas weniger deutlich, und das Weiß an den Handschwingen beschränkt sich auf die Schaftlinie, während es beim Sandregenpfeifer weiter auf die Außenfahnen reicht.
Quellen und Links
- Nol E, Blanken MS (2020). Semipalmated Plover (Charadrius semipalmatus), version 1.0. In Birds of the World (Poole AF, Editor). Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA.
- siehe auch Literaturverzeichnis
Zitiervorschlag: