Das letzte Brutpaar der Raubseeschwalbe (Hydroprogne caspia) auf Rügen gehört zu den etwa 1500 Brutpaaren in der Ostsee und stellt das südliche Vorkommen dieser Population dar. Die Bestände der Raubseeschwalbe sind in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts fast vollkommen zusammengebrochen. Ähnlich katastrophal sah es in ganz Europa und auch in Nordamerika aus. Die Ostseepopulation hat sich zwar in der Mitte des 20. Jahrhundert leicht erholt, ist aber zurzeit wieder rückläufig. Eiersammeln, Störungen an Brutplätzen und Umweltgifte wie Quecksilber und DDT sind die Hauptursachen für den Rückgang gewesen.
Die Raubseeschwalbe ist weltweit verbreitet und kommt in sehr unterschiedlichen Klimazonen vor. Die größte Population befindet sich zurzeit in Australien, große Bestände gibt es auch im tropisch heißen Westafrika. Aber auch im hohen Norden brüten die Vögel. 2015 hat ein Paar erfolgreich in der Arktis gebrütet im Kotzebue-Sund von Alaska.
Größe: 48 - 56 cm
Gewicht: 574 - 782g
Verbreitung: weltweit, mit großen Populationen in Afrika und Australien.
Nahrung: Fische in den Flachwasserzonen
Lebensraum: brütet an flachen Sandstränden an Küsten und größeren Seen
Zugverhalten: im Norden Zugvogel, überwintert an den Küsten Afrikas und Mittelamerikas
Höchstalter: 30 Jahre
Brutzeit: Nordhalbkugel: April - Juni; Südhalbkugel: September - Dezember
Fortpflanzung: Monogame Saisonehe, Koloniebrüter, 2 - 3 Eier; 1 Brut pro Jahr, Brutdauer: 24 - 25 Tage, flügge nach ca. 37 Tagen, werden tw. bis in das Winterquartier geführt
Bestand: 0 - 1 BP in Deutschland; 11,8 - 14,8 Tausend in Europa, 50 - 60 Tausend in Afrika und 100 Tausend in Australien.
Status: nicht gefährdet (weltweit); in Deutschland vom Aussterben bedroht
In Deutschland Brutvogel an der Ostsee