Der Bruchwasserläufer (Tringa glareola) war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ein verbreiteter Brutvogel in den Hochmooren des Nordwestdeutschen Tieflandes. Der Torfabbau und die Trockenlegung der Moore hat dazu geführt, dass der Bruchwasserläufer als regelmäßiger Brutvogel in Deutschland verschwunden ist. Der letzte Nachweis einer Brut gelang 2005 bei Bremen.
Als Zugvogel ist die Art noch häufig in Deutschland in den Flachwasserbereichen von stehenden und fließenden Gewässern zu beobachten.
Größe: 21-24 cm
Gewicht: 53-119 g
Verbreitung: Eurasien, von Nordosteuropa bis zum Ochotskischen Meer
Nahrung: Insekten, kleine Krebse, Schnecken und Muscheln
Lebensraum: Moore und Sümpfe in Tundra und Taiga
Zugverhalten: Langstreckenzieher, überwintert vom tropischen Afrika bis Australien
Brutzeit: Mai - Juli
Nest: Bodenbrüter versteckt in der Vegetation
Fortpflanzung: monogam Saisonehe, 4 (3) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 22-23 Tage, flügge nach 28-30 Tagen
Höchstalter: 11 Jahre und 7 Monate
Bestand: in Deutschland ausgestorben, 0,76-1,52 Millionen Brutpaare in Europa, 3,1-3,5 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: stabil)
In Deutschland Zugvogel, seit den 1980er Jahren in Deutschland nur noch unregelmäßiger Brutvogel, Rote Liste Kategorie 1, vom Aussterben bedroht.
Auch wenn jedes Jahr noch einige Beobachtungen des Bruchwasserläufers in Deutschland als Brutverdacht in die online-Datenbank des DDA eingehen, sind die Brutvorkommen der Art zur Mitte des 20. Jahrhunderts in Deutschland erloschen.
Häufig lässt sich der Bruchwasserläufer hingegen während der Zugzeit an allen Gewässern, auch in größeren Anzahl in Deutschland beobachten. Der Frühjahrszug findet von Ende April bis Mai statt, der Herbstzug verläuft von Juli bis September.
Die Klimaveränderung hat dazu geführt, dass der Bruchwasserläufer sein Zugverhalten geändert hat. Die Vögel kehren jetzt früher aus den Winterquartieren zurück und ziehen später wieder weg.
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