Der Grauschnäpper (Muscicapa striata) ist ein unscheinbarer Singvogel. Das graue Gefieder, der unauffällige Gesang und die Lebensweise führen dazu, dass man diesen Fliegenschnäpper leicht übersieht. Grauschnäpper sind "Ansitzjäger", die bevorzugt auf Sitzwarten in hohen Bäumen Fluginsekten nachstellen. Etwa zweidrittel ihrer Nahrung erbeuten die Vögel im Flug. Der Rest wird auch im Flug von Bäumen und Sträuchern abgelesen.
In Europa liegt der Verbreitungsschwerpunkt der Art in Schweden und Finnland.
Größe: 13,5-14,5 cm
Gewicht: 11-22 g
Verbreitung: Westpaläarktis
Nahrung: Fluginsekten im Sommer und Herbst auch Beeren
Lebensraum: am Rande von Laub und Mischwäldern, Gärten im ländlichen Raum
Zugverhalten: Langstreckenzieher, überwintert südlich der Sahara in Afrika
Brutzeit: Mai - August
Höchstalter: 11 Jahre
Nest: in Baumhöhlen, an Gebäuden, nutzt auch alte Nester anderer Arten
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, selten Bigynie, 3-5 (2-6) Eier, 1-2 Bruten pro Jahr, Brutdauer 11-16 Tage, verlassen Nest nach 12-16 Tagen
Bestand: 155-230 Tausend Brutpaare in Deutschland, 14,9-22,7 Millionen in Europa, 54-83 Millionen Vögel weltweit
Verbreitungsschwerpunkt: Schweden und Finnland
Status: nicht gefährdet, Trend: abnehmend
In Deutschland Brutvogel und Zugvogel, brütet in ganz Deutschland, Trend: abnehmend, Vorwarnliste der Roten Liste
Der Grauschnäpper ist ein in Deutschland weit verbreiteter und häufiger Brutvogel. Er bevorzugt lichte Gehölzbestände mit einem hohen Altholzbestand. Als Kulturfolger ist er nicht nur an den Rändern von Laub und Mischwäldern zu finden, sondern auch in Park- und Gartenanlagen, vor allem im dörflichen Siedlungsraum. Die Bestände in Deutschland leiden unter der Zerstörung des Lebensraums dieser Art und dem Rückgang der Insekten. Der Grauschnäpper wird deshalb seit 2015 auf der Vorwarnliste der Rote Liste der Brutvögel in Deutschland geführt.
Der Langstreckenzieher kehrt erst Anfang Mai aus den afrikanischen Überwinterungsgebieten zurück. Anfang September setzt der Wegzug ein.
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