Auf den ersten Blick scheint es recht ungewöhnlich, dass es bei der Wiesenweihe (Circus pygargus) auch zu kleinen Brutkolonien mit bis zu 30 Brutpaaren kommen kann. Als Bodenbrüter bietet jedoch die Kolonie einen deutlich besseren Schutz vor Prädatoren. Die Nester sind recht locker gruppiert, der Abstand zwischen ihnen beträgt mindestens 10 m.
Im Unterschied zur Kornweihe hat die Wiesenweihe von der Kultivierung der Hochmoore und Heidelandschaften zunächst profitiert. Sie kommt auch in der Agrarlandschaft zurecht. Erst mit der Intensivierung der Landwirtschaft ab Mitte des 20. Jahrhunderts gingen die Bestände zurück. Durch Artenhilfsmaßnahmen für die auf Ackerflächen brütenden Vögel, haben sich die Bestände seit den 1990er Jahren ein wenig erholt.
Größe: 39-46 cm
Gewicht: 230-450 g
Verbreitung: Europa bis Zentralasien, überwintert in Afrika und Indien
Nahrung: kleine Vögel und Säuger, aber auch Insekten und Amphibien
Lebensraum: sehr feuchte Moore bis trockenes Ackerland
Zugverhalten: Langstreckenzieher
Brutzeit: Mai - Juni
Nest: Bodenbrüter, gelegentlich in lockeren Kolonien
Höchstalter: 16 Jahre und 1 Monat
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, Bigamie häufig, gelegentlich Biandrie, 3-5 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 27-30 Tage, flügge nach 35-40 Tagen
Bestand: 470-550 Brutpaare in Deutschland, 55-92 Tausend in Europa, 100-180 Tausend Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: abnehmend)
In Deutschland Zugvogel, brütet vorwiegend in Nordostdeutschland und in Bayern, stark gefährdet, Roten Liste Kategorie 2