Falco tinnunculus
Der Turmfalke (Falco tinnunculus) ist ein recht auffälliger Greifvogel. Er steht im Rüttelflug über der Wiese oder einem Acker und spürt in erster Linie Wühlmäusen nach, die in Europa bis zu 90 % seiner Nahrung ausmachen können. Turmfalken haben in ihrer Netzhaut spezielle Sensoren, mit denen sie Ultraviolettes Licht wahrnehmen können. Frischer Mäuseurin reflektiert Licht dieser Wellenlänge besonders gut. Wühlmäuse markieren ihr Revier gerne mit dem eigenen Urin. So kann der Turmfalke eine Wiese rasch abfliegen und die Stellen mit der höchsten Urinkonzentration ausfindig machen. Dort steht er dann rüttelnd in der Luft und wartet bis die nächste Maus vorbeikommt.
Größe: 27-35 cm
Gewicht: 136-252 g
Verbreitung: Afrika, Europa, Asien
Nahrung: kleine Säugetier, bis zu 90 % Wühlmäuse in Europa, Insekten, Eidechsen
Lebensraum: offene bis schwachbewaldete Landschaft mit niedriger, krautiger Vegetation, auch in Dörfern und Städten
Zugverhalten: zieht in kälteren Klimabereichen, sonst Standvogel
Brutzeit: März - Juli (Mitteleuropa)
Nest: Bäume, Felsnischen, Gebäude, gerne in Nistkästen
Fortpflanzung: monogam mit hoher Nistplatztreue, 4-6 (3-7) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 27-32 Tage, flügge nach 27-35 Tagen
Höchstalter: 23 Jahre und 11 Monate
Bestand: 44-74 Tausend Brutpaare in Deutschland 409-603 Tausend in Europa, 4,0-6,5 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: abnehmend in Europa mit 25 % über drei Generationen)
In Deutschland Jahresvogel, Zugvogel und Wintergast, brütet in ganz Deutschland, Trend: stabil, nicht gefährdet.