Anser indicus
Die Streifengans (Anser indicus) ist ein Brutvogel Zentralasiens. Sie überwintert auf dem indischen Subkontinent und überquert dabei jedes Jahr zweimal den Himalaya. Dabei erreicht sie Flughöhen von bis zu 9000 Metern, was aufgrund einer Mutation im Hämoglobin, dem Proteinkomplex im Blut, der für den Sauerstofftransport zuständig ist, möglich ist. Durch den Austausch einer Aminosäure kann die Streifengans leichter Sauerstoff aus der Luft binden.
Auch andere Vögel kompensieren den Sauerstoffmangel in großen Höhen durch Veränderungen im Bauplan ihres Hämoglobins. Das Hämoglobin des Sperbergeiers und der Andengans hat ebenfalls eine erhöhte Sauerstoffaffinität, jedoch befinden sich die Mutationen in unterschiedlichen Proteinketten des Hämoglobins.
Größe: 71-76 cm
Gewicht: 2000-3000 g
Verbreitung: Zentralasien, eingeführt in Europa
Verbreitungsschwerpunkt in Europa: Niederlande (~150 BP)
Nahrung: Gräser, Wurzeln und andere grüne Pflanzenteile, im Winter auch Getreide und anderes Pflanzenmaterial
Lebensraum: verschieden feuchte Habitate, im Hochland über 4000 m
Zugverhalten: Zugvogel, überwintert auf dem indischen Subkontinent
Brutzeit: April - Juni
Nest: in Kolonien, bis zu 1000 BP
Fortpflanzung: monogame Langzeitehe, auch Polygynie, mit bis zu 5 Weibchen, 4-6 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 27-30 Tage, Flügge nach 53 Tagen
Höchstalter: wenig bekannt, 20 Jahre
Bestand: 5-20 Brutpaare in Deutschland; wenige hundert in Europa; 32 - 36 Tausend Individuen weltweit
Status: nicht gefährdet, stark abnehmend wegen Bejagung,
In Deutschland: Neozoon, Brutvogel
Die Streifengans ist ein Neozoon, das seit Mitte des 20. Jahrhunderts in Deutschland brütet. Entstanden ist der Bestand aus eine Freiflugpopulation des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie in Seewiesen am Starnberger See. Es sind nach wie vor kleine und unstetige Brutvorkommen. Die Art gilt deshalb als noch nicht etablierter Brutvogel in Deutschland. Die Brutvorkommen verteilen sich auf verschiedene Bundesländer von Bayern bis Schleswig-Holstein. Gelegentlich kommt es zu Mischbruten mit der Graugans.
Der geringen Zahl von Brutpaaren steht ein größer Anzahl von Nichtbrütern gegenüber.
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