Seidensänger

Cettia cetti

Seidensänger (Cettia cetti)
Seidensänger (Cettia cetti)
Karte zur Verbreitung der Seidensänger (Cettia cetti)
Verbreitung

Der Gesang des Seidensänger (Cettia cetti) ist sehr laut und explosiv. Er ist nur wenig harmonisch, wie vielleicht der deutsche Name nahelegen würde. Dieser leitet sich vermutlich vom seidenartigen Glanz des Gefieders ab. Der Gesang wird vom Männchen zur Revierabgrenzung mitunter das ganze Jahr vorgetragen. Während der Brutzeit locken die Männchen bis zu fünf Weibchen in ihr Revier, mit denen sie sich fortpflanzen. An Nestbau beteiligen sich die Männchen gar nicht, an der Aufzucht der Jungvögel nur sporadisch.  

Steckbrief

Größe: 14-15 cm

Gewicht: 10-19 g

Verbreitung: Mittelmeer bis Zentralasien, Nordwestfrankreich und Südengland 

Nahrung: Insekten, Würmer, Spinnen, selten Samen  

Lebensraum: dichte Vegetation, Schilfgebiete, Sträucher, oft in Wassernähe   

Zugverhalten: in der Regel Standvogel, asiatische Population zieht

Brutzeit: April - August

Nest: am Halmen und in Astgabeln , versteckt in dichter Vegetation 

 

Fortpflanzung: Saisonehe, Polygynie mit bis zu 5 Weibchen, 3-5 Eier, 1-2 Bruten pro Jahr, Brutdauer 16-17 Tage, verlassen Nest nach 14-16 Tagen

Höchstalter: 7 Jahre und 6 Monate

Bestand: 0-1 Brutpaare in Deutschland, 2,0-3,2 Millionen Europa, 11,6-18,2 Millionen Vögel weltweit 

Status: nicht gefährdet, Trend: zunehmend

In Deutschland seltener Gastvogel aus dem Mittelmeerraum, brütet seit 1975 gelegentlich in Deutschland 


Vogelstimmen

Gesang

Rufe


Vorkommen in Deutschland

Der Seidensänger ist in Europa vor allem ein Brutvogel des Mittelmeerraumes. Im 20. Jahrhundert hat er sich jedoch in mehreren Phasen nach Norden bis nach Großbritannien (1961) und Irland (2013) ausgebreitet. Die Populationsentwicklung ist sehr wetterabhängig. Die kalten Winter der 70er und 80er Jahre führten zu einem Einbruch der Brutarealerweiterung im Mitteleuropa.  Seit 2015 hat die Ausbreitung des Seidensängers wieder an Fahrt aufgenommen. Vor allem in Nordrhein-Westfalen häufen sich die Beobachtungen in den letzten Jahren. Diese Ausbreitungswelle geht einher mit der starken Zunahme in der Niederländischen Population. Erst 2006 hat sich der Seidensänger im Süden der Niederlande wieder angesiedelt. Bis 2015 ist diese Population auf 745 Reviere gestiegen. In Deutschland gibt es bisher zwei Brutnachweise (Stand 2019). An der Innerste bei Hildesheim 1975 und 2015 im hessischen Schwalm-Eder Kreis.  

Bildergalerie

Quellen und Links

Zitiervorschlag: