Ihre Brutareale haben die Alkenvögel in den felsigen Klippen genau aufgeteilt. Während die Alken und Lummen dicht gedrängt auf den Felsvorsprüngen der steilen Klippen brüten, nutzt der Papageitaucher (Fratercula arctica) grasbewachsene obere Bereiche der Steilküsten. Mindestens 20 cm dick muss dort die Substratschicht sein, denn die Vögel brüten in ehemaligen Kaninchenbauten oder graben ihre Bruthöhlen selbst.
In Deutschland bietet nur die Insel Helgoland solche Brutplätze. Dort brüteten bis in die 30 Jahre des 19. Jahrhunderts Papageitaucher mit wenigen Paaren. Nach dem Fang des letzten Brutpaares erlosch das Brutvorkommen.
Die Vögel wurden in großem Stil, hauptsächlich auf Island und den Färöer-Inseln, gefangen und gegessen. Auf den Färöern sollen es Anfang des 20. Jahrhunderts fast 300.000 Papageitaucher jährlich gewesen sein. Ist der Bestandsrückgang zunächst auf die Bejagung zurückzuführen gewesen, ist es heute die Überfischung der Weltmeere, die den Alkenvögel und vielen anderen Seevögeln schwer zu schaffen macht.
Seit etwa 20 Jahren sind wieder regelmäßig Papageitaucher während der Brutzeit vor Helgoland und auch im Lummenfelsen beobachtet worden, zu einer Brut ist es bisher aber nicht gekommen.
Größe: 26- 46 cm
Gewicht: 320g - 480g
Verbreitung: felsige Küsten und Inseln des Nordatlantiks
Nahrung: kl. Fische, gelegentlich Krebse und Polychaeten
Lebensraum: grasbewachsenes Brutareal im oberen Bereich von Klippen, sonst pelagisch.
Zugverhalten: Teilzieher, überwintert auf offenem Meer im Nordatlantik, individuell verschieden, abhängig vom Brutplatz
Höchstalter: mehr als 20 Jahre
Brutzeit: Februar - August, abhängig von der geografischen Lage des Brutplatzes
Fortpflanzung: Monogame Saisonehe, hohe Brut- und Partnertreue, 1 Ei; 1 Brut pro Jahr, Brutdauer: 36 - 45 Tage, flügge nach 37–41 Tagen
Bestand: 4,8 - 5,9 Millionen Brutpaare in Europa, 8 Millionen weltweit
Status: gefährdet, Rückgang um 50 - 80 % seit 1950
In Deutschland ehemaliger Brutvogel auf Helgoland