Zwergscharbe

Microcarbo pygmaeus

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Fliegende Zwergscharbe (Microcarbo pygmaeu) im Donaudelta.
Zwergscharbe (Microcarbo pygmaeu)
Karte zur Verbreitung der Zwergscharbe (Microcarbo pygmaeu)
Verbreitung

Die Zwergscharbe (Microcarbo pygmaeu) ist lückenhaft von der Adria bis in den Nordosten von Afghanistan verbreitet. Sie hat sich in den letzten Jahren entlang von Donau und Theiß weiter nach Nordwesten ausgebreitet. In Ungarn brütet sie seit 1988 wieder. In der Slowakei ist es zu Neuansiedlungen gekommen. 

Nach den Bestandseinbrüchen Anfang des 20. Jahrhundert und dem Erlöschen der Bestände in Israel und Nordafrika, nehmen die Bestände der Zwergscharbe wieder zu. Auch in Deutschland ist es in den letzten Jahren vermehrt zu Beobachtungen, auch mit längeren Aufenthalten, gekommen.     

Steckbrief

Größe: 45-55 cm

Gewicht: 565-870 g

Verbreitung: lückenhaft vom östlichen Mittelmeer über Klein Asien bis in den Norden Afghanistans 

Nahrung: Fische, auch Krebse und kl. Säuger 

Lebensraum: dichtes Schilf und Auwälder an Binnengewässern 

Zugverhalten: Standvogel, Teil-, Strichzieher, NO-Popolutaion zieht Ende August ab

Höchstalter: unbekannt

Brutzeit: April - Juli

Nest: Koloniebrüter in auf kl. Bäumen und Büschen oder im Schilf

Fortpflanzung: 4-6 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 27-30 Tage, flügge nach 70 Tage (vieles unbekannt)

Bestand: 38 - 50 Tausend in Europa, 48-137 Tausend Vögel weltweit 

Status: nicht gefährdet (Trend: zunehmend)

In Deutschland Gastvogel, wird seit 2000 jährlich festgestellt.  


Vogelstimmen

Rufe

Duett (m/w)


Vorkommen in Deutschland

Die Zwergscharbe ist in Deutschland ein Gastvogel, der im 20. Jahrhundert nur sehr selten beobachtet wurde. Beachtung fand vor allem ein Einflug in den Jahren 1957 und 1958 mit bis zu 12 Vögeln in Bayern im Ismaninger Teichgebiet. Die letzte dokumentierte Beobachtung im vorherigen Jahrhundert gelang im August 1959 an der Niederelbe bei Lünen. Erst 2000 kam es wieder zu gleich vier Beobachtungen in Deutschland. Seit dem werden Zwergscharben jedes Jahr in Deutschland nachgewiesen. Es handelt sich dabei meistens um Jungvögel im ersten oder zweiten Kalenderjahr. Oft können die Vögel über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Ansammlungen mit mehr 30 Vögeln sind schon dokumentiert worden.   

Bildergalerie

Quellen und Links

  • BirdLife International. 2019. Microcarbo pygmaeus (amended version of 2016 assessment). The IUCN Red List of Threatened Species 2019: e.T22696734A155598552. 
  • Orta J et al.  (2020). Pygmy Cormorant (Microcarbo pygmaeus), version 1.0. In Birds of the World (del Hoyo HJ et al. Editors). Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. 

Zitiervorschlag: