Die Familie der Rallen (Rallidae) ist mit 37 Gattungen und 159 Arten weltweit verbreitet. Es sind oft recht scheue und heimliche Schilfbewohner, die weltweit verbreitet sind. Fast alle Inseln im Pazifik sind von Rallen besiedelt. Etliche Rallen auf den Inseln im Pazifik sind endemisch. Einige sind im Laufe der Evolution flugunfähig geworden. Leider sind heute fast alle davon ausgestorben.
In den letzten 400 Jahren sind 26 Rallenarten infolge menschlicher Aktivitäten ausgestorben. Viele Rallenarten leiden unter der Fragmentierung oder Zerstörung ihrer Lebensräume oder werden bedroht durch eingeschleppte Raubtiere. Nur die Hälfte der Rallen weltweit gilt als nicht gefährdet in ihrem Bestand.
Wenig scheu sind das Blässhuhn und das Teichhuhn, beide brüten in Deutschland.
Die Gattung Zapornia fasst 15 Arten zusammen, von denen fünf ausgestorben sind. Dabei handelt es sich, soweit es überliefert wurde, um flugunfähige Rallen. Ihr Aussterben geht einher mit der Erschließung des Pazifiks durch die europäischen Entdecker.
In Deutschland sind das Kleinsumpfhuhn und das Zwergsumpfhuhn Brutvögel. Sie agieren sehr heimlich und werden nur selten beobachtet. Das Zwergsumpfhuhn ist in Deutschland nur mit wenigen Brutstandorten vertreten. Sein Bestand wird auf 3-15 Paare geschätzt, der des Kleinsumpfhuhns auf 160-250.
Die Purpurhühner beschreibt eine Gattung von 15 Rallen. In der Regel kräftige Vögel mit starken Schnäbeln, die oft durch ihre blauen ins Lilafarbene gehende Gefiederfärbung auffallen. Das Takahe misst eine Körpergröße von 63 cm und ist die größte Ralle der Welt. Sie kommt auf der Südhalbinsel Neuseelands vor, ist flugunfähig und vom Aussterben bedroht. Das Nordinseltakahe, das auf der Nordhalbinsel Neuseelands vorkommt, ist wie drei andere Purpurhühner ausgestorben. Der einzige Vertreter der Gattung, der auch in Europa brütet, ist das Purpurhuhn. In Deutschland ist es ein sehr seltener Gastvogel, wobei die Herkunft oft unklar ist. Das in Afrika brütende Bronzesultanshuhn ist bisher zweimal in Deutschland nachgewiesen worden.
Die sieben Arten der Teichhühner sind weltweit vertreten. Die auf der Insel Tristan da Cunha im Südatlantik endemische Tristan-Inselralle wurde in der ersten Beschreibung durch Jonathan Lambert als sehr fett delikat charakterisiert. Sie wurde zu Hunderten gejagt. Die wenigen Vögel, die überlebten, wurden am Ende des 19. Jahrhunderts Opfer der Ratten.
In Deutschland ist das Teichhuhn ein heimischer und recht häufiger Brutvogel.
Die Blässhühner sind weltweit mit 11 Arten vertreten. Die Gattung ist besonders häufig in Amerika, wo sie mit acht Arten vorkommt, vertreten. Es sind recht kräftige Rallen, die alle ein plumper, mit schwarzem Gefieder versehener Rumpf charakterisiert. Markant ist auch das Stirnschild, das in seiner Färbung recht unterschiedlich ist. Nur das Rüsselblässhuhn hat an der Stelle des Stirnschildes einen Rüssel ausgebildet, der aus drei Kehllappen besteht.
Das sehr zahme Mauritiusblässhuhn, ist dem Appetit der Entdecker sehr schnell zum Opfer gefallen und Ende des 17. Jahrhunderts ausgestorben.
In Deutschland ist das Blässhuhn Brutvogel und eine häufige Art an vielen Gewässern.
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