Die Brillengrasmücke (Sylvia conspicillata) ist, wie alle Grasmücken, ein tagaktiver Vogel. Während der Zugzeit stellen die Vögel jedoch ihren Biorhythmus um. Im Schutz der Dunkelheit sind sie nicht nur vor Greifvögeln sicher, beim Überqueren der Sahara entgehen sie auch der Hitze des Tages.
Nachts lauern andere Gefahren. Untersuchungen zum Nahrungsspektrum des Riesenabendsegler (Nyctalus lasiopterus) in Spanien haben gezeigt, das während der Zugperiode auch Singvögel zum Beutespektrum dieser größten europäischen Fledermaus gehören. Mit Hilfe der DNA-Sequenzierung konnte 31 verschiedenen Singvogelarten festgestellt werden, darunter allein acht verschiedene Grasmückenarten.
Größe: 12 cm
Gewicht: 8-13 g
Verbreitung: Nordafrika, Südwesteuropa, östlicher Mittelmeerraum
Verbreitungsschwerpunkt: Spanien
Nahrung: kleine Wirbellose, Insektenlarven, Spinnen, Beeren, Nektar
Lebensraum: niedrigen Hecken, Büsche und Sträucher, 0,5-1 m Höhe
Zugverhalten: Standvogel und Kurzstreckenzieher
Brutzeit: Februar - Juni
Nest: niedrig über dem Boden in Kraut- und Strauchschicht, selten in Bäumen
Brutzeit: Februar - Juni
Fortpflanzung: vermutlich monogame Saisonehe, 3-5 (2-6) Eier, 2 (3) Bruten pro Jahr, Brutdauer 12-13 Tage, verlassen Nest nach 10-12 Tagen, selbständig nach 3 Wochen
Höchstalter: 4 Jahre (Wiederfang)
Bestand: 0-1 Brutpaare in Deutschland, 166-455 Tausend in Europa, 0,95-2,58 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet, Trend: unbekannt
In Deutschland seltener Gastvogel, hat 2017 in Deutschland (NRW) gebrütet.
Die Brillengrasmücke ist ein Brutvogel des Mittelmeerraumes. Sie hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in Spanien und kommt auch auf Madeira, den kanarischen und kapverdischen Inseln vor. Die europäischen Vögel sind Kurzstreckenzieher, die in Nordafrika überwintern. Beobachtungen in Mitteleuropa sind sehr selten. In Deutschland ist die Art erst siebenmal nachgewiesen worden (Stand 2019). Der Erstnachweis gelang 1965 auf Helgoland. 2017 hat ein Paar erfolgreich auf der Dreiborner Hochfläche in der Eifel gebrütet. Fünf Jungvögel sind flügge geworden. Es handelt sich dabei um das nördlichste Brutvorkommen dieser Art.
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