Die Familie der Ammern (Emberizidae) fasst eine Gattung und 44 Arten zusammen, die in Eurasien und Afrika weit verbreitet sind. Es sind Sperlingsvögel, die sich in ihrer Körpergestalt oft sehr ähnlich sind. Im Gefieder dominieren meistens braune Töne, Kopf und Brust sind dabei auffälliger gefärbt. Farben, die zu ihrem Lebensraum passen.
Es sind in der Regel Vögel der offenen Landschaft, die mit ihrem kegelförmigen Schnabel am Boden Sämereien suchen. Während der Brutzeit ernähren sich die Ammern hingegen vor allem von Insekten. Die weiche, proteinreiche Nahrung dient ihnen, wie vielen anderen Vögel auch, bei der Aufzucht der Jungvögel. Deshalb wird der Rückgang einiger Vertreter dieser Art auch in Verbindung mit dem Insektensterben gebracht. Andere Faktoren, wie der Verlust von Lebensräumen und die Industrialisierung der Landwirtschaft, spielen aber auch eine Rolle.
Auf der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland werden als gefährdet eingestuft die Zippammer, die Zaunammer, der Ortolan und die Grauammer. Besonders gefährdet ist die Zippammer, sie wird in die Kategorie I eingestuft, vom Aussterben bedroht. Mit knapp 400 Brutpaaren lebt sie in Südwestdeutschland an ihrer nördlichen Verbreitungsgrenze. Der Ortolan gilt als stark gefährdet, Kategorie II und die Zaunammer als gefährdet. Die Grauammer wird auf der Vorwarnliste geführt, da ihr Bestand in letzter Zeit deutlich zurückgegangen ist.
Zwei weiter Arten brüten ebenfalls in Deutschland, die Goldammer und die Rohrammer. Darüber hinaus sind zehn weitere Ammern in Deutschland als Gastvogel nachgewiesen, die Zwergammer und die Waldammer zum Beispiel. Die Beobachtungen dieser Ammern sind sehr selten, da ihre Zugwege nicht durch Deutschland verlaufen. Es sind in der Regel Vögel, die in der östlichen Paläarktis ihre Bruthabitate haben und die auf dem Weg in die Winterquartiere eine andere Richtung eingeschlagen haben.
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