Die Amsel (Turdus merula) war in Deutschland ursprünglich ein reiner Waldbewohner. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat sie sich zum Kulturfolger entwickelt, der alle urbanen Räume besiedelt hat. Ihren Ursprung nahm die Verstädterung in Süddeutschland und der Schweiz. Sie ist bis heute in den östlichen Bereichen ihres Verbreitungsgebietes noch nicht abgeschlossen. Neben dem Buchfink hat die Anpassungsfähigkeit die Amsel zu einer der häufigsten Brutvögel in Deutschland gemacht.
Größe: 24 - 27 cm
Gewicht: 85 - 105 g
Verbreitung: Europa, Nordafrika, Kleinasien, eingeführt in Australien und Neuseeland.
Nahrung: Allesfresser, Wirbellose, Früchte auch kleine Wirbeltiere
Lebensraum: ursprünglich Wald und Waldränder, Kulturfolger, alle Biotoptypen mit Gehölzen
Zugverhalten: Standvogel, Zugvogel in den nordöstlichen Regionen
Brutzeit: März - September
Fortpflanzung: monogam, 2 - 6 Eier, bis zu drei Bruten pro Jahr. Brutdauer: 10 - 19 Tage, flügge nach 13 - 14 Tagen, unabhängig nach 20 Tage, Bruterfolg in urbanen Regionen gering (Katzen)
Höchstalter: 22 Jahre 3 Monate
Bestand: 7,4 - 8,9 Millionen Brutpaare in Deutschland. 38 - 55 Millionen in Europa,
Status: nicht gefährdet (Trend: stabil)
Brutvogel in Deutschland
Die Amsel hat einen der schönsten Gesänge im Vogelreiche. Er ist leicht melancholische und sehr facettenreich. Über 100 verschiedene Gesangselemente sind bisher dokumentiert worden. Sehr markant sind auch die Warnrufe, vor allem, wenn sie von mehreren Vögeln vorgetragen werden.
Die Amsel als ursprünglicher Waldvogel ist in ganz Deutschland verbreitet. Der Kulturfolger hat die höchste Siedlungsdichte in den strukturreichen Parks und Kleingärten der urbanen Bereiche. Eine geringere Dichte zeigt die deutsche Amselpopulation in den strukturschwachen Agrarlandschaften, vor allem in Ostdeutschland. Dünner besiedelt sind auch die höheren Lagen der Mittelgebirge und Alpen. Dort brütet sie erfolgreich bis in Höhen von 1600 m.
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