Rothalstaucher (Podiceps grisege) brüten an kleinen vegetationsreichen Seen mit einem dichten Röhrichtbestand. In der kalten Jahreszeit ziehen sie an die Küste und überwintern auf dem Meer. So zum Beispiel in der Ostsee, wo sie sich oft weit ab von der Küste versammeln.
Der Rothalstaucher ist eng mit dem Haubentaucher verwandt. Man geht davon aus, dass die Art sich in Nordamerika entwickelt hat und sich erst später nach Europa ausgebreitet hat.
Größe: 40-50 cm
Gewicht: 700-900 g
Verbreitung: Osteuropa bis Westsibirien, Ostsibirien, Alaska und Kanada
Nahrung: Wasserinsekten, kleine Fische, Schnecken, Krebse
Lebensraum: flache, nährstoffreiche Binnengewässer
Zugverhalten: Kurzstreckenzieher, überwintert an der Nord- und Ostsee, den Seen im Alpenvorland, der Atlantik- und Pazifikküste.
Höchstalter: unbekannt
Brutzeit: April - September
Nest: versteckt in der Vegetation, auch offen auf dem Wasser
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, 3-5 Eier, 1 (2) Bruten pro Jahr, Brutdauer 20-23 Tage, Führungszeit 8-10 Wochen
Bestand: 1,5-2,0 Tausend Brutpaare in Deutschland, 27,7 bis 47,9 Tausend in Europa, 190-290 Tausend Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet, Trend abnehmend
In Deutschland Brutvogel: Jahresvogel, Zugvogel, Wintergast, nicht gefährdet, Trend stabil
Der Rothalstaucher brütet in Deutschland überwiegend in der Norddeutschen Tiefebene. Dicht besiedelt ist das Schleswig-Holsteinisches Hügelland mit seinen kleinen zahlreichen nährstoffreichen Flachgewässern. Recht häufig ist der Rothalstaucher auch in Mecklenburg-Vorpommern. Dort brütet er vor allem an der Mecklenburgischen Seenplatte, der Uckermark und in Vorpommern. Südwestlich der Elbe sind die Brutvorkommen nur punktuell gestreut.
Der Wegzug in die Winterquartiere erfolgt im Oktober und November. Über das Zugverhalten ist noch wenig bekannt. Die skandinavische Population überwintert wohl vorwiegend in der südlichen Ost- und Nordsee. Deutsche Brutvögel scheinen entlang der Nordseeküste zu ziehen. Wintergäste kann man aber auch im Binnenland beobachten. Im März und April findet der Frühjahrszug statt.
Die Bestandsentwicklung der Rothalstaucher wird als stabil bewertet. Im 19. Jahrhundert war die Art in Mitteleuropa noch weit verbreitet. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts kam es zu starken Bestandseinbrüchen. Seitdem hat sich der Bestand des Rothalstauchers erholt.
Zitiervorschlag: