Vor allem beim Brachvogel (Numenius arquata) fällt der Geschlechtsdimorphismus besonders deutlich auf. Die Gefiederfärbung männlicher und weiblicher Vögel ist gleich, auffällig jedoch ist der Größenunterschied. Weibliche Brachvogel sind größer und haben einen deutlich längeren Schnabel als ihre männlichen Partner. Das hat den Vorteil, dass die bei der Nahrungssuche nicht um die gleichen Ressourcen konkurrieren.
Größe: 50-60 cm
Gewicht: 410-1360 g
Verbreitung: gemäßigte und boreale Zone Eurasien
Nahrung: vielseitig, kleine Säuger und Vögel, Reptilien, Amphibien, Wirbellose,
Lebensraum: offene sehr feuchte bis trockene Standorte
Zugverhalten: in Europa überwiegend Kurzstreckenzieher, Langstreckenzieher in den kontinental geprägten Klimazonen Eurasiens.
Brutzeit: April - Juli
Höchstalter: 31 Jahre und 11 Monate
Nest: Bodenbrüter in niedriger Vegetation
Fortpflanzung: monogame Saisonehe mit hoher Brutplatz- und Partnertreue, 4 (2-5) Eier, 1 (2-3) Bruten pro Jahr, Brutdauer 27-39 Tage, flügge nach 32-38 Tagen
Bestand: 3,7-5,0 Tausend Brutpaare in Deutschland, 212-292 Tausend in Europa, 647-876 Tausend Vögel weltweit
Status: potenziell gefährdet (Trend: abnehmend, mehr als 30 % in 30 Jahren)
In Deutschland Zugvogel, größere Brutvorkommen nur noch in Nordwestdeutschland und Bayern, vom Aussterben bedroht, Rote Liste Kategorie 1
Der Brachvogel war bis in das 20. Jahrhundert in Deutschland ein weitverbreiteter Brutvogel der Hoch- und Niedermoore. Die Trockenlegung der Moore und der Grünlandumbruch hat zu einem massiven Einbruch der Bestände geführt. Größere Brutvorkommen dieser Art gibt es nur noch in der Norddeutschen Tiefebene und in Bayern entlang der Donau und Altmühl. Der Brachvogel ist in Deutschland vom Aussterben bedroht und wird in der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland in der Kategorie 1 geführt.
Die in Deutschland brütenden Brachvögel sind Kurzstreckenzieher. Vögel der norddeutschen Population überwintern in Frankreich, die süddeutschen Brutvögel ziehen zum Überwintern auf die Iberische Halbinsel. Noch wenig ist bekannt zur Herkunft der Wintergäste in Deutschland. Ringfunde deuten darauf hin, dass es sich zum einen um Standvögel handelt. Es gibt aber auch Nachweise von Vögeln aus Finnland und Russland.
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