Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts war der Girlitz (Serinus serinus) ein Brutvogel des Mittelmeerraumes. Über die Burgundische Pforte breitete sich diese Art anschließend in ganz Deutschland aus. In den letzten Jahren ist der Bestand in Deutschland jedoch wieder (stark) rückläufig. Wurde zum Ende des 20. Jahrhunderts noch 200 bis 400 Tausend Brutpaare gezählt, belaufen sich die Schätzungen zurzeit nur noch auf etwa die Hälfte.
Größe: 11-12 cm
Gewicht: 8,5-14 g
Verbreitung: Nordafrika, Europa, Kleinasien Nahrung: Samen, Knospen, Triebe und kleine Wirbellose
Lebensraum: offene Landschaften mit hohen Singwarten, in Mitteleuropa Kulturfolger, sing gerne auf Hausgiebeln.
Zugverhalten: im Norden Zugvogel, sonst Teilzieher und im Süden Standvogel. Brutzeit: Februar - August
Fortpflanzung: monogam, 3-4 Eier, 1 - (2) Bruten pro Jahr. Brutdauer: 12-13 Tage, flügge nach 15 -18 Tagen. Selbstständig nach 9 Tagen.
Höchstalter: 9 Jahre
Bestand: 110 - 220 Tausend Brutpaare in Deutschland. 10 Millionen in Europa.
Status: nicht gefährdet (Trend: rückläufig)
Brutvogel in Deutschland
Der Girlitz ist in Deutschland ein Kulturfolger, der seine höchste Siedlungsdichte in den Gärten und Parkanlagen von Ortschaften hat. Er ist fast flächendeckend in Deutschland verbreitet und brütet bis in 1280 m Höhe im Schwarzwald und im Allgäu. In den Mittelgebirgslagen erreicht er seine höchste Dichte, fehlt allerdings in den küstennahen Bereichen der Nordsee.
In Deutschland ist der Girlitz überwiegend ein Zugvogel, der in West- und Südeuropa überwintert. Der Rückkehr in die Brutgebiete setzt Ende Februar ein, hat ihren Höhepunkt im März und April und kann bis in den Juni anhalten. Im September setzt der Herbstzug ein. Er hat sein Maximum Ende Oktober und kann sich bis zum Dezember erstrecken.
Ein zunehmender Teil der Südwestdeutschen Population überwintert in den Brutgebieten.
Zitiervorschlag: