In einem schmalen Zeitfenster ziehen Mitte August Mornellregenpfeifer (Charadrius morinellus) von den norwegischen Fjells in ihre Überwinterungsgebiete nach Nordafrika. Es gibt nur wenige traditionelle Rastplätze in Deutschland. Das Schröcker Feld bei Marburg ist eines davon. Dort rasten die Vögel gerne auf Kuppen und bevorzugen frisch umgebrochene Schläge.
Der Mornellregenpfeifer wird in der Roten Liste der bedrohten Brutvögel Deutschlands als ausgestorben geführt. Es gibt allerdings nur zwei Brutnachweise aus dem frühen 19. Jahrhundert aus Brandenburg und Schleswig-Holstein. Beide in für die Art nicht typischen Bruthabitaten.
Größe: 20-22 cm
Gewicht: 86-142 g
Verbreitung: Brutvogel der Tundren Eurasiens und Alaskas, isolierte Brutvorkommen in alpinen Bereichen Europas und Asiens
Nahrung: Insekten und Spinnen, auch kleine Schnecken, Würmer, selten Pflanzen
Lebensraum: Brutvogel der Tundra, im Gebirge meist oberhalb der Baumgrenze
Zugverhalten: Langstreckenzieher überwintert im nördlichen Afrika und Vorderasien
Brutzeit: Mai - Juli
Nest: Bodenbrüter Standort meist leicht erhöht
Fortpflanzung: Männchen brütet, tw. sukzessive Polyandrie, 2-4 Eier, 1 Brut pro Jahr, tw. Zweitgelege mit weiteren Männchen, Brutdauer 24-28 Tage, flügge nach 26-30 Tagen
Höchstalter: 8 Jahre und 10 Monate
Bestand: 12,8-48,4 Tausend Brutpaare in Europa, 50-220 Tausden Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: abnehmend)
In Deutschland Zugvogel, Zwei Brutnachweise aus dem 19. Jahrhundert