Hydrobates pelagicus
Die Sturmschwalbe heißt jetzt Sturmwellenläufer (Hydrobates pelagicus)
Genetische Untersuchungen haben zu einer Neubewertung, auch innerhalb der Röhrennasen, geführt. Dies hat in letzter Konsequenz auch zur Vergabe von neuen deutschen Vogelnamen geführt. So heißt seit 2019 die Sturmschwalbe Sturmwellenläufer. Die Familien der Wellenläufer und Sturmschwalben wurden früher unter der Bezeichnung Sturmschwalben in einer Familie zusammengefasst. Unterschieden wurde zwischen den nördlichen Sturmschwalben und den südlichen Sturmschwalben. DNA-Analysen haben jedoch gezeigt, dass beide Gruppen nicht näher verwandt sind. So wurde aus den nördlichen Sturmschwalben die Wellenläufer und aus den südlichen die Sturmschwalben. Die alte Bezeichnung Sturmschwalbe wäre heute irreführend, es handelt sich nicht mehr um einen Vertreter der Sturmschwalben, sondern um einen Wellenläufer. Deshalb heißt die Sturmschwalbe jetzt Sturmwellenläufer.
Die Vertreter beider Familien sind sich in ihrer Körpergestalt sehr ähnlich. Genetisch sind die Wellenläufer jedoch näher mit den Sturmvögeln verwandt.
Größe: 14-18 cm
Gewicht: 16-37 g
Verbreitung: östlicher Atlantik, Mittelmeer bis Ägäis
Nahrung: kleine Fische, Tintenfische, Plankton
Lebensraum: Hochsee
Zugverhalten: Überwintert vor Namibia und Südafrika.
Nest: in Felsspalten, Erdhöhlen
Fortpflanzung: monogame Dauerehe, 1 Ei, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 40-41 Tage, flügge nach 63-70 Tagen
Höchstalter: 30 Jahre (Wiederfang)
Bestand: 438-514 Tausend Brutpaare in Europa; 1,5 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet, Trend: unbekannt,
In Deutschland: seltener Gastvogel
Der Sturmwellenläufer ist in Deutschland ein sehr seltener Gastvogel, der bisher etwa 100-mal nachgewiesen wurde. Beobachtungen gelangen vor allem an der deutschen Nordseeküste und auf offener See. Die Hochseevögel werden vor allem bei einer nordöstlichen Strömung in die Deutsche Bucht gedrückt. Nur sehr selten gelangen Nachweise im Binnenland. Diese stehen dann meist mit starken Stürmen in Verbindung. Bemerkenswert ist der Fund von neun ermatteten Sturmwellenläufern Ende Dezember 1999. Ein starker Weststurm hatte die Vögel bis nach Bayern, in den Landkreis Oberallgäu verdriftet. Teilweise wurden diese Hochseevögel in über 1000 m gefunden. Leider hat keiner der Vögel den Ausflug in die Alpen überlebt.
Beobachtet werden die Sturmwellenläufer in Deutschland meistens von Juli bis Dezember. Nach dem Ende der Brutzeit verbreiten sie sich über fast den gesamten Atlantik, von Südafrika bis Island.
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