21 Gattungen mit 93 Arten sind in der Familie der Lerchen zusammengefasst. Die Ohrenlerche ist der einzige Vertreter, der auch in Nordamerika vorkommt. Es sind Vögel der Steppen, Savannen und Wüsten. Ihre meist braune, sandfarbene Gefiederfärbung mach die am Boden auf Nahrungssuche gehenden Lerchen fast unsichtbar. Nur während der Brutzeit sind sie sehr auffällig. Viele führen Singflüge durch. Der Gesang der in Deutschland heimischen Feldlerche ist im Frühjahr und Sommer landschaftsprägend. Alle Lerchen sind Bodenbrüter. Die Herkunft des Wortes Lerche ist nicht geklärt.
Von den 93 Arten aus der Familie der Lerchen gelten 13 als in ihrem Bestand bedroht. Vom Aussterben bedroht ist die Somaliaspornlerche, die ursprünglich in Somalia und Äthiopien vorkam und jetzt aufgrund der Lebensraumveränderungen nur noch in zwei sehr kleinen Bereichen Äthiopiens vorkommen soll. Auch die Beesleylerche im Nordosten von Tansania ist vom Aussterben bedroht.
Die Gattung Alauda beschreibt vier Lerchenarten. Zu dieser Gattung zählt die Feldlerche, die zu einer der häufigsten Vögel der Welt gehört und die Rasolerche, die auf der unbewohnten Kapverdischen Insel Raso mit weniger als 1000 Individuen vorkommt und vom Aussterben bedroht ist.
Kaum ein Vogel prägt mit seinem Gesang so sehr die Landschaft, wie die Feldlerche. Die europäischen Auswanderer des 19. und 20. Jahrhunderts haben immer wieder versucht diese Art in der neuen Heimat anzusiedeln. Im Süden von Australien und in Neuseeland ist das geglückt. In Nordamerika gab es zahlreiche Versuche, nur auf Vancouver Island ist dies zunächst gelungen. Die zunehmenden Verstädterung hat aber zu einem Rückgang der kleinen Population um 90 % geführt.
Die Gattung Galerida weist sieben Lerchen auf. Die meisten Vertreter der Gattung sind durch eine charakteristische Federhaube gekennzeichnet. Dazu gehört auch die weit verbreitete und sehr häufige Haubenlerche, die auch in Deutschland brütet. Sie ist im Mittelmeerraum weit verbreitet und war schon in der Antike ein geschätzter Singvogel. Vor allem das Gesangsrepertoire, die Fähigkeit viele andere Singvögel zu imitieren, beeindruckte.
Die Gattung Eremophila besteht aus zwei Arten, die beide durch kleine Federhörner im Kopfgefieder gekennzeichnet sind. Während die Ohrenlerche auf der ganzen Nordhalbkugel zwischen der Arktis und dem nördlichen Wendekreis verbreitet ist, brütet die Hornlerche nur in Nordafrika. In Deutschland ist die Ohrenlerche ein regelmäßiger Wintergast an Nord- und Ostseeküste und gelegentlich auch im Binnenland.
Die Gattung Calandrella fasst sechs Lerchenarten zusammen. Die Kurzzehenlerche ist eine Ausnahmeerscheinung in Deutschland. Sie kommt im gesamten Verbreitungsbereich der Gattung vor, der von Afrika über Europa bis nach Zentralasien reicht.
Die Gattung Alaudala fasst zurzeit fünf eher kleine Lerchenarten zusammen. Der Gattungsname ist die Verkleinerungsform lateinische Bezeichnung Alauda für Lerchen. Jüngste molekulargenetische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Gattung nicht monophyletisch ist. Die Vertreter der Gattung lassen sich nicht auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückführen. Es bleibt abzuwarten, wie diese Zusammenstellung in den nächsten Jahren bewertet wird. Die Stummellerche ist eine Ausnahmeerscheinung in Deutschland.
Die Gattung Melanocorypha fasst fünf mittelgroße bis große Lerchen zusammen, die vom südwestlichen Mittelmeerraum bis Zentralchina verbreitet sind. Das Männchen der Mohrenlerche, die in Zentralasien beheimatet ist, ist die einzige Lerche mit einem vollständig schwarz gefärbten Gefieder. In Deutschland sind bisher nur die Kalanderlerche und die Bergkalanderlerche beobachtet worden. Beides sind sehr seltene Gastvögel mit nur wenigen Nachweisen in Deutschland.
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