Die Ringdrossel (Turdus torquatus) hat während der Eiszeit vermutlich in ganz Deutschland gebrütet. Mit dem seigenden Temperaturen und der damit einhergehenden Veränderung des Lebensraums hat sich die Art immer mehr in höhere Lagen zurückgezogen. Sie brütet jetzt in lichten Bergwäldern, im Bereich der Baumgrenze und auf alpinen Matten. Vor allem die Klimaveränderung hat in den letzten Jahren zu einem erheblichen Rückgang bei der Ringdrossel in den Mittelgebirgen geführt. Im Nordschwarzwald ist ein Rückgang um zwei Drittel dokumentiert. Beeinflusst wird der Bestand vor allem durch veränderten Wetterbedingungen.
Größe: 23 - 24 cm
Gewicht: 90- 138 g
Verbreitung: Europäische und Vorderasiatische Mittel- und Hochgebirgslagen
Nahrung: Regenwürmer u.a. Wirbellose, Früchte und Beeren.
Lebensraum: Lichte Bergwälder
Zugverhalten: Zugvogel überwintert in Südeuropa und Nordafrika
Brutzeit: April - Juli
Fortpflanzung: 3 - 6 Eier, 1 - 2 Bruten pro Jahr. Brutdauer: 13 - 14 Tage, flügge nach 14 - 16Tagen, unabhängig nach 2 Wochen
Bestand: 2.600 - 5.000 Brutpaare in Deutschland. 250 - 670 Tausend in Europa
Status: nicht gefährdet (Trend: stabil)
Brutvogel in Deutschland
Der Schwerpunkt der Verbreitung der Ringdrossel in Deutschland liegt in den Bayrischen Alpen. Deutlich kleinere Vorkommen existieren noch in den höheren Lagen des Schwarzwaldes, der Bayrischen Alpen und dem Harz. Die Ringdrossel bevorzugt strukturreiche, lichte Nadelwälder mit alpinen Matten und Weiden. In den Mittelgebirgen werden auch Skipisten angenommen. Die Ringdrossel besetzt oft feuchte Bruthabitate mit einer nördlichen oder östlichen Ausrichtung.
In Deutschland ist die Unterart Turdus torquatus alpestris verbreitet. Die Männchen erkennt man leicht an dem geschuppten Muster im Bauchbereich.
Die Überwinterungsgebiete befinden sich in Südostspanien und dem nordafrikanischen Atlasgebirge. Während der Zugzeit kann man die Ringdrossel in ganz Deutschland beobachten. Der Herbstzug findet im September und Oktober statt. Der Frühjahreszug setzt Ende März ein und erstreckt sich bis in den Juni. Durch Deutschland zieht hauptsächlich die Nominatform Turdus torquatus torquatus. Diese Unterart brütet in Skandinavien und auf den Britischen Inseln. Die Männchen haben ein schwarz gefärbten Bauch und unterscheiden sich deutlich von der in Deutschland brütenden Unterart.
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