Die Pelikane sind eine Familie der Vögel, die mit acht Arten in einer Gattung weltweit vorkommen. Ihre Körpergestalt und der dehnbare Hautsack am Unterschnabel machen die sehr großen Vögel unverwechselbar. In Deutschland sind der Rosa- und Krauskopfpelikan sehr seltene Ausnahmeerscheinungen. Beide Arten brüten auf dem Balkan, in großen Kolonien am Kerkini-See in Nordgriechenland und im Donaudelta.
Sie treten gerne in Gruppen auf, gleiten dabei in Formation dicht über das Wasser oder jagen in Verbänden von dutzenden Vögeln. Sie treiben dabei ganze Fischschwärme in die Enge. Die beiden marinen Pelikanarten, der Braun- und der Chilepelikan, die beide eine braune Gefiederfärbung zeigen, verfolgen eine andere Jagdtechnik. Sie ergreifen ihre Beute im Sturzflug.
Es sind sehr gute Segelflieger, die die Thermik nutzen und während der Brutzeit auch größere Entfernungen, manchmal über 100 km, zur Nahrungssuche zurücklegen.
Von den acht Pelikanarten gelten drei als gefährdet. Ursachen sind vor allem Störungen durch den Menschen, das Sammeln der Eier und das Töten der Küken. Pelikane werden von Fischern als Nahrungskonkurrenten angesehen und werden deswegen verfolgt. In den USA hat der Einsatz von DDT in der Landwirtschaft zu starken Einbußen geführt. Die Eierschale der Vögel wird dadurch dünnwandig und zerbricht sehr leicht. Seit dem Verbot dieses Pestizids haben sich die Bestände wieder erholt.
Pelikane sind Koloniebrüter, die mit anderen Arten sehr große Kolonien bilden können. Historische Berichte dokumentieren Kolonien mit mehr als eine Million Vögel. Der Braunpelikan brütet zusammen mit dem Guanotölpel und dem Guanokormoran. In den Kolonien haben sich über Jahrhunderte große Ablagerungen von Vogelkot gebildet. Durch Verwitterungsprozesse in Verbindung mit Kalkgestein bildet sich Guano, ein wertvoller Dünger in der Landwirtschaft, den die indigenen Völker Südamerikas schon nutzten. Durch die Eroberer Südamerikas ging dieses Wissen verloren. Erst der Erforscher Südamerikas, Alexander von Humboldt, entdeckte den Wert dieser Lagerstädte und brachte 1806 eine Probe mit nach Europa. Bis zur Erfindung der künstlichen Synthese von Ammoniak durch Fritz Haber und Carl Bosch, 100 Jahre später, war Guano eines der wichtigsten Exportgüter Südamerikas.
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