Die Rohrdommel (Botaurus stellaris) ist ein sehr heimlicher Vogel, der ausgedehnte Schilf und Röhrichtgebiete bevorzugt. Bei Gefahr vertraut er ganz auf seine Tarnfarbe und verharrt in Pfahlstellung mit nach oben gerichtetem Schnabel zwischen den Schilfhalmen.
Während der Balz- und Brutzeit, von Februar bis Anfang Juni ist der dumpfe Ruf der Vögel bis zu 5 km weit zu hören. Er ist sehr markant, nicht besonders laut, aber weit tragend. Früher wurde angenommen, dass die Dommel dazu den Schnabel ins Wasser hält. Als Resonanzboden dient ihr die Speiseröhre, die sie, bei vorgestrecktem Hals aufbläht. Die Bezeichnung Dommel leitet sich aus dem Ruf des Vogels hab.
Größe: 64-84 cm
Gewicht: 720-2060 g
Verbreitung: lückenhaft von Europa über die gemäßigten Bereiche Asiens bis zum Pazifik
Nahrung: Fische, Amphibien, Insekten, Würmer, gelegentlich auch Jungvögel
Lebensraum: große, nicht zu dichte wasserführende Schilfgebiete
Zugverhalten: Teilzieher,
Höchstalter: 11 Jahre und 3 Monate
Brutzeit: März - Juli
Fortpflanzung: oft polygam bis zu 5 ♀; 5-6 Eier, eine Brut pro Jahr. Brutdauer: 25-26 Tage, flügge nach 50-55 Tagen, danach selbstständig
Bestand: 800-850 Brutpaare in Deutschland, 34-54 Tausend in Europa,
Status: gefährdet (Trend: abnehmend)
Rote Liste: Kategorie 3
In Deutschland: Jahresvogel, Zugvogel und Wintergast, brütet vor allem in Nordostdeutschland.
Große, mit Wasser durchflutete Röhricht und Schilfbestände sind das bevorzugte Habitat der Rohrdommel. Durch die umfangreichen Flurregulierungen, die Trockenlegung von Niedermooren und großen Schilfgebieten, sind die Bestände der früher in Deutschland weit verbreiteten Rohrdommel stark eingebrochen. Sie ist mittlerweile als Brutvogel in einigen Bundesländern ausgestorben und brütet vor allem noch im Nordostdeutschen Tiefland. Der Bestand wird zurzeit auf 800-850 Brutpaare geschätzt, wobei nur etwa 10 % außerhalb der neuen Bundesländer vorkommen. Die meisten dieser Paare brüten in den Koogen von Nordfriesland.
Die in Deutschland brütenden Rohrdommeln sind Teilzieher. Es sind hauptsächlich nach Westen und Südwesten ziehende Vögel, die von England über die Niederlande, Frankreich bis in den Norden Spaniens überwintern. Einige wenige ziehen in Südostrichtung ab. Ein ganz geringer Anteil der deutschen Rohrdommeln überwintert auch.
Von Mitte Februar bis in den April hinein findet der Wiedereinzug, bzw. der Durchzug statt. Ab August verlassen die ersten Rohrdommeln ihr Brutgebiet. Der Herbstzug erstreckt sich bis in den November. In Deutschland überwintern Rohrdommeln aus Skandinavien und Polen.
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