Alpenschneehuhn

Lagopus muta

Alpenschneehuhn (Lagopus muta), Foto: Viola Wege
Alpenschneehuhn (Lagopus muta), Foto: Viola Wege
Karte zur Verbreitung des Alpenschneehuhn (Lagopus muta) weltweit.
Verbreitung

Das Alpenschneehuhn (Lagopus muta) ist ein Brutvogel der Tundra, der hervorragend an das Leben unter arktischen Bedingungen angepasst. Keine andere Vogelart hält so gut den unwirtlichen Bedingungen des arktischen Winters stand. Während der kalten Jahreszeit ruhen sie in Schneekammern. Diese werden von den Vögeln in 25 cm unterhalb der Schneedecke angelegt.

Die Vorkommen in den Alpen und in den Pyrenäen sind sogenannte Eiszeitrelikte. Am Ende der letzten Kältephase fanden die in ganz Europa verbreiteten Alpenschneehühner nur in den Höhenlagen der Alpen und Pyrenäen einen Lebensraum, an den sie angepasst waren. 

Steckbrief

Größe: 33-38 cm  

Gewicht: 400-600 g 

Verbreitung: zirkumpolar in der Tundra und der Alpinen Stufe   

Nahrung: fast ausschließlich pflanzlich, abhängig vom jahreszeitlichen Angebot, Knospen, Triebe, frische Blätter, kleine Wirbellose von Küken  

Lebensraum: strukturreich mit unterschiedlicher Vegetation und abwechslungsreichem Relief

Nest: Bodenbrüter versteckt zwischen Zwergsträuchern oder Steinen.   

Brutzeit: Mai - Juli 

Fortpflanzung: monogame Saisonehe, selten Polygynie, 5-8 (3-12) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 20-23 Tage, Nestlingszeit 6-30 Stunden, flügge nach 10-15 Tagen 

Höchstalter: 11 Jahre, 8 Monate (Wiederfang)  

Bestand: 150-250 Brutpaare in Deutschland,  0,26-1,01 Millionen in Europa, 5,1-20,2 Millionen Vögel weltweit

Status: nicht gefährdet, Trend: abnehmend, in Europa über 30 % in 12 Jahren

In Deutschland: Jahresvogel, Brutvogel der Alpinstufe, nicht gefährdet, Trend stabil


Vogelstimmen

Gesang

Rufe


Verbreitung in Deutschland

Karte zur Verbreitung des Alpenschneehuhns (Lagopus muta) in Deutschland.
Verbreitung

Das Alpenschneehuhn brütet in Deutschland in den Kalkalpen zwischen 1700 und 2300 m Höhe. In den Berchtesgadener Alpen, dem Karwendel und Wetterstein, sowie den Allgäuer Alpen hat es seinen Verbreitungsschwerpunkt. 

Untersuchungen aus der Schweiz weisen darauf hin, dass das Alpenschneehuhn empfindlich auf die Klimaveränderung reagiert. Lebensraumveränderungen, die auf die Klimaveränderung zurückzuführen sind, haben zu einem Rückgang um 30 % im Schweizer Bestand des Alpenschneehuhns geführt. Ähnliche Untersuchungen in Deutschland fehlen.    

Quellen und Links

  • Montgomerie R, Holder K (2020). Rock Ptarmigan (Lagopus muta), version 1.0. In Birds of the World (Billerman SM et al. Editors). Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. 
  • Wege V (2021): Fotos, alle Bildrechte bei der Fotografin 
  • siehe auch Literturverzeichnis 

Zitiervorschlag: