Raubwürger

Lanius excubitor

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Karte zur Verbreitung des Raubwürgers (Lanius excubitor)
Verbreitung

Wühlmäuse machen einen erheblichen Anteil des Nahrungsspektrums beim Raubwürger (Lanius excubitor) aus. Ähnlich wie der Turmfalke und andere Greifvögel ist der Raubwürger vermutlich in der Lage die Urinspur der Mäuse mithilfe von UV-Rezeptoren in der Retina wahrzunehmen. Frischer Mäuseurin reflektiert UV-Licht besonders gut. 

Wie alle Würger spießt der Raubwürger seine Beute auf Dornen oder abgebrochenen Ästen auf. Während der Balzzeit werden diese Vorratskammern exponiert angelegt, um weiblichen Vögel zu imponieren. Bei der Aufzucht der Jungen sind die Spießplätze versteckt in Nestnähe zu finden.

Steckbrief

Größe: 24-25 cm

Gewicht: 48-81g

Verbreitung: Westpaläarktis

Nahrung: Wühlmäuse, kleine Vögel bis Lerchengröße, auch Früchte, vielseitig

Lebensraum: offene Landschaft mit Sträuchern und Bäumen

Zugverhalten: Standvogel, Teilzieher, nördliche Bereich wird vollständig geräumt 

Brutzeit: März - Juli 

Nest: hohe dichte Büsche oder Bäume

Höchstalter:  8 Jahre und 2 Monate   

Fortpflanzung: monogam, 4-7 (bis 9) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 15-18 Tage, nach 16-21 Tagen verlassen Jungvögel das Nest, flügge nach 20-30 Tagen

Bestand: 1,5-2,3 Tausend Brutpaare in Deutschland, 69-176 Tausend in Europa, weltweiter Bestand unbekannt  

Status: nicht gefährdet, Trend: unbekannt

In Deutschland Jahresvogel, Zugvogel, Wintergast, vom Aussterben bedroht, Rote Liste Kategorie 1


Vogelstimmen

Gesang

Warnrufe


Verbreitung in Deutschland

Der Raubwürger ist in Deutschland ein Brutvogel, der reich strukturierten halboffenen Landschaft. Sie ist durchsetzt mit Büschen, Hecken, Feldgehölzen  und auch höheren Baumgruppen. Weist aber auch offene und vegetationsfreie Flächen auf. Wichtig für das Vorkommen des Raubwürgers ist ein ausreichendes Nahrungsangebot und Ansitzwarten. Besonders hohe Brutdichten kommen in alten Tagebaugebieten und Truppenübungsplätzen vor.  

Als Brutvogel war der Raubwürger bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Mittelgebirge verbreitet. Mit dem Strukturwandel setzt zum Ende des 19. Jahrhundert  zunächst in Westdeutschland ein Rückgang der Bestände ein. Mittlerweile ist der Raubwürger bis auf die Nordostdeutsche Tiefebene aus Deutschland weitgehend verschwunden. Er gilt in Deutschland vom Aussterben bedroht und wird auf der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland in der Kategorie 1 geführt.   

Zu den Brutvögeln in Deutschland kommen im Winter Gäste aus Nordeuropa. Der Zuzug und Durchzug setzt in Deutschland im September ein, Ende März kehren die Wintergäste in den Norden zurück.  

Karte zu den Brutvorkommen des Raubwürgers in Deutschland. im Winter.
Brutvorkommen
Karte zur Verbreitungdichte des Raubwürgers in Deutschland im Winter.
Verbreitung im Jahresverlauf

Bildergalerie

Quellen und Links

Zitiervorschlag:

Raubwürger (Lanius excubitor koenigi)
Raubwürger (Lanius excubitor koenigi)