Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) gehört zur Familie der Fliegenschnäpper und ist, wie alle Vertreter der Gattung Rotschwänze, leicht an seinem rost-roten Schwanz zu erkennen. Er ist ein Kulturfolger, der noch vor 250 Jahren ausschließlich im Gebirge beheimatet war und jetzt zu einem der häufigeren Vogelarten im menschlichen Siedlungsraum zählt.
Vor allem im Mittelmeerraum und in Osteuropa sowie in den asiatischen Bereichen des Verbreitungsgebietes ist die Siedlungsdichte in den Gebirgslagen immer noch höher als im Tiefland. In diesen Regionen ist eine Zunahme der Bestände in den Tieflandregionen in den vergangenen Jahren zu beobachten.
Größe: 14-15 cm
Gewicht: 12-20g
Verbreitung: Nordafrika bis Mitteleuropa, Nordostafrika bis Zentralasien
Nahrung: Spinnen, Insekten und Insektenlarven
Lebensraum: Ursprünglich Felsenbrüter, Kulturfolger, bevorzugt Gebäude aller Art
Zugverhalten: Kurzstreckenzieher in Mitteleuropa
Höchstalter: 10 Jahre und 1 Monat
Nest: in Nischen und Spalten von Felsen oder Gebäuden
Brutzeit: April - Juli
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, hohe Orts- und Partnertreue, 4-6 Eier, 2 Bruten pro Jahr, Brutdauer 12-17 Tage, flügge nach 15-17 Tagen
Bestand: 0,8bis 1,1 Million Brutpaare in Deutschland, 5,7 bis 10 Millionen in Europa, 32,8-57,1 Millionen Vögel weltweit
Verbreitungsschwerpunkt: Alpen und Pyrenäen
Status: nicht gefährdet (Trend: zunehmend)
In Deutschland häufiger Brutvogel in ganz Deutschland, nicht gefährdet, Trend: stabil
Der Hausrotschwanz ist in Deutschland ein Kurz- und Mittelstreckenzieher, der im Südwestfrankreich und im Osten der Iberischen Halbinsel überwintert. Der Wegzug setzt Mitte September ein und erstreckt sich bis in den November. Im Februar setzt der Frühjahrszug ein, der bis Ende April anhält.
Einige wenige Hausrotschwänze überwintern in Deutschland, vorwiegend in den Ballungsräumen kann man gelegentlich welche beobachten.
Der Hausrotschwanz gehört als Kulturfolger zu einem der häufigsten Brutvögel in Deutschland. Als Gebäudebrüter profitiert er sehr von der Zersiedelung der Landschaften und dem anhaltenden Bauboom.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 war jedoch ein Rückgang des Bestandes zu verzeichnen. Es wird vermutet, dass dieser im Kontext der Sanierung vieler Altbauten in der ehemaligen DDR zusammenhing.
Die Bestandsentwicklung wird seit Jahrzehnten als stabil eingeschätzt. Der Hausrotschwanz ist mit etwa 1 Million Brutpaare in seinem Bestand nicht gefährdet.
In einer Onlineabstimmung des NABU wurde im Herbst 2024 der Hausrotschanz zum Vogel des Jahres 2025 gewählt. Zur Auswahl standen auch die Waldohreule, der Schwarzspecht, der Schwarzstorch und der Kranich. Ursprünglich diente die Auszeichnung zum Vogel des Jahres, um auf gefährdete Arten oder Lebensräume von Vögeln aufmerksam zu machen. Mit dem Hausrotschwanz wurde dieses Mal eine Vogelart ausgezeichnet, die vom Baumboom und der Zersiedelung der Landschaft profitiert und ihren Lebensraum dadurch in den vergangenen 250 Jahren enorm erweitern konnte.
Der Gesang ist durch seine kratzenden Elemente unverwechselbar. Hausrotschwänze gehören zu den ersten Vögeln, die morgens singen.
Ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus. Männchen mit schiefergrau-schwarzem Kopf, Rücken und Unterseite. Orange-roter Unterbauch und äußere Schwanzfedern. Schwarzer Schnabel und schwarze Beine. Weibchen sind mausgrau mit gelblich bis leicht oranger Unterseite. Jungvögel, ähnlich wie Weibchen, aber dunkler.
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