Die Kanadamöwe (Larus smithsonianus) oder auch Amerikanische Silbermöwe wird von amerikanischen Ornithologen als Unterart der Silbermöwe eingeordnet, In Europa wird ihr Artstatus zugeschrieben. Genetische Untersuchungen haben in den letzten Jahren zu einer Neubewertung innerhalb des Silbermöwenkomplexes geführt.
Die Kanadamöwe hat eine sehr leidvolle Entwicklung in dem letzten Jahrhundert durchgemacht. Mitte des 20. Jahrhundert galt sie in ihrem Bestand als gefährdet. Die Eier der Möwe sind sehr schmackhaft und auch die Hutindustrie hat dazu beigetragen, dass der Kanadamöwe stark nachgestellt wurde. Nachdem sie unter Schutz gestellt wurde, haben sich die Bestände rasch erholt.
Sie ist sehr anpassungsfähig und kann ein breites Spektrum an Lebensräumen nutzen. Die Kanadamöwe gehört in Nordamerika mittlerweile wieder zu einer der häufigsten Möwenarten.
In Deutschland ist sie bisher nur einmal nachgewiesen worden. Im Dezember 2002 wurde auf einer Mülldeponie bei Oldenburg eine Kanadamöwe im zweiten Kalenderjahr festgestellt. Sie ist der Silbermöwe sehr ähnlich und wird sicherlich häufig übersehen.
Größe: 55-67 cm
Gewicht: 800-1440 g
Verbreitung: Brutvogel Nordamerikas
Nahrung: Krebse, Muscheln und Schnecken, Fische und Abfälle
Lebensraum: Küsten, große Seen, Mülldeponien
Zugverhalten: in Nordamerika Teilzieher
Brutzeit: April - Juni
Nest: Bodenbrüter in Kolonien
Fortpflanzung: monogame Saisonehe mit 3 (1-3) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 30-32 Tage, flügge nach 42-48 Tagen
Höchstalter: 31 Jahre, 49 Jahre (Zoo)
Bestand: 1,2 Millionen Vögel in Nordamerika
Status: nicht gefährdet (Trend: abnehmend)
In Deutschland seltener Gastvogel, ein Nachweis 2002 bei Oldenburg in NI
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