Seit Mitte des 20. Jahrhunderts überwintern immer mehr Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) in Großbritannien. Dabei handelt es sich nicht um britische Vögel, sondern um Mönchsgrasmücken aus Deutschland und Österreich. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Mönchsgrasmücken nicht mehr nach Süden ziehen, sondern ihre Zugroute nach Westen verlegt haben.
Möglich macht diese Änderung des Zugweges die Klimaveränderung und vor allem die Winterfütterung der Vögel in Großbritannien. Das Zusatzfutter, das den Vögeln in den britischen Gärten zur Verfügung gestellt wird, hat entscheidend zu einer Änderung im Migrationsverhalten der Vögel beigetragen.
Die Vögel ersparen sich so den langen und gefährlichen Weg nach Afrika, können früher in das Brutgebiet zurückkehren und als Erstes die Brutreviere besetzten.
Größe: 14 cm
Gewicht: 9-31 g
Verbreitung: Europa und Nordafrika
Nahrung: Insekten, deren Larven, Spinnen während der Brutzeit, sonst auch häufig Beeren und Früchte, Nektar, Pollen
Lebensraum: vielseitig, offene Wälder mit dichter Strauchschicht, Auwälder, Parks und Gärten
Zugverhalten: in Mitteleuropa Kurz- und Mittelstreckenzieher, überwintert auch, in Ost- und Nordeuropa Mittel- und Langstreckenzieher, überwintert in Afrika
Brutzeit: April - August
Nest: napfförmiges Nest, meist in Laubbäumen zwischen 0,05 bis 8 m Höhe
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, 3-6 (2-7) Eier, 1 (2) Bruten pro Jahr, Brutdauer 10-16 Tage, verlassen Nest nach 10-14 Tagen
Höchstalter: 13 Jahre 10 Monate (Wiederfang)
Bestand: 4,65-6,15 Millionen Brutpaare in Deutschland, 40,5-64,5 Millionen Europa, 101-161 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet, Trend: zunehmend
In Deutschland Zugvogel, einer der häufigsten Brutvögel in Deutschland, Trend: zunehmend