Der Silberreiher (Ardea alba) bildet zur Brutzeit lange und lockere Schmuckfedern an den Schultern aus. Seit der Antike werden diese Federn in verschiedenen Kulturen genutzt. Bei den Māori Neuseelands sind sie Bestandteil des Kopfschmucks der Häuptling. Der französische Colonel général im Ancien Régime schmückt damit seinen Tschako.
Größe: 80-104 cm
Gewicht: 700-1700 g
Verbreitung: weltweit in der tropischen und subtropischen Zone, Zentral- und Ostasien, USA
Nahrung: Fische, Amphibien, Insekten Lebensraum: Schilf* und Flachwasserzone von Gewässern
Zugverhalten: Kurzstreckenzieher und Standvogel
Höchstalter: 22 Jahre und 9 Monate
Brutzeit: April - Juli
Nest: Im Röhricht in oft dichten Kolonien
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, 3-5 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 25-26 Tage, flügge nach 40-50 Tagen
Bestand: 12 Brutpaare in Deutschland, 42-70 Tausend in Europa, 0,6-2,2 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: unbekannt)
In Deutschland Jahresvogel, Zugvogel und zunehmender Wintergast, brütet seit 2012 in MV
Erst mit Beginn des 21. Jahrhunderts taucht der Silberreiher in Deutschland als Wintergast auf. Die Ratszahlen haben seit dem enorm zugenommen. Mittlerweile ist er in den Wintermonaten in ganz Deutschland verbreitetet und häufig im offenen Grünland anzutreffen.
Die Karte zeigt die Verbreitung des Silberreihers im Winterhalbjahr. Im Spätsommer setzt das Zuggeschen ein, spätestens im Mai kehren die Vögel in die Brutgebiete zurück. Es sind osteuropäischer Vögel, wie Ringdaten belegen. Sie ziehen nicht mehr in den Süden, sondern wandern nach Westen, um in Mitteleuropa zu überwintern.
In den letzten Jahren übersommern immer mehr Vögel in Deutschland, seit mindestens 2012 besteht eine kleine Kolonie von injzwischen 12 Brutpaaren in Mecklenburg-Vorpommern.
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