Der Drosseluferläufer (Actitis macularius) gehört zu den häufigsten Limikolenarten in Nordamerika. Er ist weit verbreitet und hat fast alle Lebensräume in Gewässernähe besetzt. Beim Drosseluferläufer sind die Geschlechterrollen vertauscht. Männchen weisen einen höheren Prolaktingehalt im Blut auf. Ein Hormon, dass das Brutpflegeverhalten auslöst. Die Weibchen hingegen neigen zur sukzessiven Polyandrie. Sie paaren sich mit mehren Männchen nacheinander, sodass bis zu fünf Gelege je Weibchen in einer Brutsaison entstehen können. Die Männchen übernehmen das Brutgeschäft und die Aufzucht der Jungvögel.
Größe: 18-22 cm
Gewicht: 19-64 g
Verbreitung: Nordamerika
Nahrung: vor allem terrestrische Insekten und Insektenlarven
Lebensraum: Uferbereich von Flüssen und Seen
Zugverhalten: Zugvogel, überwintert von Mittelamerika bis zu Spitze von Südamerika
Brutzeit: Mai - Juli
Nest: Bodenbrüter in Gewässernähe, nutzt die niedrige Vegetation als Deckung
Fortpflanzung: Polyandrie, Männchen übernehmen die Brut und Führung, 4 (2-5) Eier, bis zu 5 Gelege je Weibchen pro Jahr, Brutdauer 19-22 Tage, flügge nach 15-18 Tagen
Höchstalter: 12 Jahre (Wiederfang)
Bestand: unbekannt
Status: nicht gefährdet (Trend: unbekannt)
In Deutschland seltener nordamerikanischer Gastvogel, zuletzt 2012, 2020 und 2021 (Kiel)
In Deutschland ist der Drosseluferläufer eine Ausnahmeerscheinung. Die nordamerikanische Limikole ist seit 1900 erst 13 Mal in Deutschland nachgewiesen worden, zuletzt im Februar 2020 bei Kleve und im Februar 2021 in Kiel. Nachweise liegen aus dem ganzen Bundesgebiet vor. Die meisten Beobachtungen wurden im Frühjahr getätigt (6). Meistens handelt es sich dabei um adulte Vögel.
Der Drosseluferläufer ist ein Zugvogel, der in Süd- und Mittelamerika überwintert.
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