Die Beutelmeise (Remiz pendulinus) brütet erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts regelmäßig in Deutschland. Die Besiedlung setzte im Zuge der Arealerweiterung der Art nach Westen ein. Vor allem seit den 1970er Jahren hat der Bestand in Deutschland erheblich zugenommen. In den letzten Jahren ist der Bestand jedoch wieder stark rückläufig. Der Insektenrückgang und die Lebensraumzerstörung dürften erheblich dazu beitragen.
Das aufwendig aus Pflanzenmaterial gebaute Nest wird vom Männchen begonnen. Die Bauzeit dauert zwischen zwei und drei Wochen und ist abhängig vom verfügbaren Pflanzenmaterial. Oft wird das Nest in der Nähe des vorjährigen Nestes gebaut und das Material aus dem Vorjahr mit eingebaut. Die nicht selten polygamen Vögel können mehrere Nester im Jahr bauen.
Größe: 10-11 cm
Gewicht: 8-13 g
Verbreitung: Südwesteuropa bis China, in Mitteleuropa nur lückenhaft
Nahrung: kleine Wirbellose, vor allem Larven und deren Eier, hauptsächlich im Winter kleine Sämereien
Lebensraum: Verlandungsbereich von Gewässern mit dichter Vegetation und gut entwickeltem Schilfbereich
Zugverhalten: Zugvogel, Standvogel nur in milden Klimabereichen
Nest: beutelförmiges Nest an herabhängenden Ästen von Weiden u. a. Bäumen, durchschnittlich in 4-8 m Höhe
Brutzeit: Mai - Juni
Fortpflanzung: Paarbindung nur während der Brut, beide Geschlechter polygam, 6-8 (-10) Eier, 1 (bis 4) Bruten pro Jahr, Brutdauer 13-15 Tage, flügge nach 18-26 Tagen
Höchstalter: 6 Jahre und 8 Monate
Bestand: 1,7-3,0 Tausend Brutpaare in Deutschland, europäischer und weltweiter Bestand unbekannt
Status: nicht gefährdet, Trend: unbekannt
In Deutschland Zugvogel, brütet lückenhaft in gewässerreichen Lebensräumen in ganz Deutschland, nicht gefährdet, Trend: abnehmend