Die Singvogelfamilie der Seidenschwänze (Bombycillidae) besteht aus drei Arten und einer Gattung. Es sind Vögel, die außerhalb der Brutperiode invasionsartige Wanderungen durchführen können. Auch in Deutschland kommt es regelmäßig zu solchen Ereignissen.
Der Seidenschwanz ist hocharktisch verbreitet – von Alaska bis Kamtschatka – und fehlt nur im nordöstlichen Sibirien. Die beiden anderen Arten der Gattung, der Zedernseidenschwanz und der Blutseidenschwanz, haben deutlich kleinere Verbreitungsgebiete. Der Blutseidenschwanz brütet auf Sachalin und im Südosten Russlands und überwintert in Japan, auf der koreanischen Halbinsel und in Südostchina. Das Brutgebiet des Zedernseidenschwanzes schließt sich in Nordamerika südlich an das des Seidenschwanzes an.
Der Habitatverlust ist die größte Bedrohung für Seidenschwänze. Eine von drei Arten ist gefährdet und wird als potenziell gefährdet (NT) eingestuft. Der japanische Blutseidenschwanz (Bombycilla japonica) hat das am stärksten eingeschränkte Verbreitungsgebiet und eine von Natur aus kleine Population. Die größten Bedrohungen für diese Art sind Lebensraumzerstörung und Abwehrmaßnahmen der kommerziellen Obstbauer.