Rosapelikan

Pelecanus onocrotalus

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Fliegender Rosapelikan am Kerkini-See in Nordgriechenland.
Rosapelikan am Kerkini-See in Nordgriechenland
Karte zur Verbreitung des Rosapeilkans (Pelecanus onocrotalus)
Verbreitung

In Europa brütet der Rosapelikan (Pelecanus onocrotalus) nur sehr lückenhaft. Größere Bestände kommen im Donaudelta und im Norden Griechenlands vor. Der Verbreitungsschwerpunkt der Art liegt in Afrika, südlich der Sahara. In Europa ist die Art im Laufe des vergangenen Jahrhunderts dramatisch in ihrem Bestand eingebrochen. Ursachen hierfür sind Lebensraumveränderungen und die Bejagung. In Europa gilt er als Konkurrent der Fischerei. Im Nildelta, dem Überwinterungsgebiet der nördlichen paläarktischen Population, wird er wegen seines Fleisches gejagt.   

Steckbrief

Größe: 140-183 cm

Gewicht: 9-15 kg

Verbreitung: lokaler Brutvogel von Süd-Europa bis Kasachstan und Afrika

Nahrung: Fisch (~1,5 kg/d)

Lebensraum: Binnengewässer, Flussdelta

Zugverhalten: nördliche Population überwintert vor allem in Afrika 

Brutzeit: Februar - Juni 

Höchstalter:  51 Jahre (Gefangenschaft)

Fortpflanzung: monogame Saisonehe,  2 (1-3) Eier, eine Brut pro Jahr.  Brutdauer: 29-32 Tage, flügge nach 65-80 Tagen, unabhängig 2 Wochen später

Bestand: 4,1 - 5,1 Tausend Brutpaare in Europa, 75 Tausend in Afrika  

Status: nicht gefährdet (Trend: unsicher)

In Deutschland oft Gefangenschaftsflüchtling, auch wenn die Herkunft nicht immer einwandfrei zu ermitteln ist. Zuletzt ein Trupp von drei Vögeln 2019 in Niedersachsen. 


Vogelstimmen

Rufe


Vorkommen in Deutschland

Die nächsten Brutgebiete des Rosapelikans liegen im Norden Griechenlands und entlang der Donau in Bulgarien und Rumänien, fast anderthalbtausend Kilometer von Deutschland entfernt. Man geht deshalb davon aus, dass es sich bei Beobachtungen von einzelnen Vögeln um Gefangenschaftsflüchtlingen handelt und nicht um Wildvögel. Normalerweise werden gehaltene Vögel mit einem speziellen Züchterring markiert. Das ist bei Pelikanen nicht der Fall. Sie erhalten einen Transponder unter die Haut. Deshalb ist es schwierig, sie von Wildvögeln zu unterscheiden.     

Zu einer gewissen Berühmtheit unter Ornithologen wurde ein weiblicher Pelikan, der vermutlich seit 2001 durch das Bundesgebiet streift und sich seit 2009 in den Sommermonaten bevorzugt in Bayern aufhielt. Sie ist in Anlehnung an den Heinz-Rühmann-Film, Quax der Bruchpilot, auf den Namen Quax getauft worden. Dieser Rosapelikan hat sich Weißstörchen angeschlossen und zog mit diesen jedes Jahr zum Überwintern nach Spanien.  Quax ist im Februar 2012 bei Mannheim nach einem Unfall verstorben.

Im 18. und 19. Jahrhundert waren Beobachtungen, auch von größeren Trupps, in Deutschland häufiger. So wurden im Sommer 130 Rosapelikane auf dem Bodensee bei Lindau beobachtet. 

Bei einem Trupp von drei juvenilen Vögeln, der im Juli 2019 bei Nienburg (Weser) in Niedersachsen festgestellt wurde, wird vermutet, dass es sich um Wildvögel handelt. Bei den unberingten und im Gefieder intakten Vögeln, handelte es sich wahrscheinlich um Individuen, die zuvor in Frankreich gesichtet wurden und die einem Einflug eines größeren Trupps von jungen Rosapelikanen weiter südlich zugeordnet wurden.     

Bildergalerie

Quelle und Links

Zitiervorschlag: