Der Zebrafink (Taeniopygia guttata) ist ein australischer Prachtfink, der sehr gut an das Leben in heißen und trockenen Gebieten angepasst ist. In Australien kommen sie im Outback außerhalb der Brutzeit in großen Schwärmen vor. Die Fortpflanzung ist nicht an bestimmte Jahreszeiten gebunden, sondern an die Bedingungen. Nach Regenfällen, wenn das Nahrungsangebot steigt, sind die Weibchen sofort Paarungsbereit und legen Eier.
Die Anpassung hat aber auch beim Zebrafink seine Grenzen. Lange Hitzeperiode während der Brutzeit können zum Totalausfall führen. Ist das Gelege mehr als 20h Temperaturen von über 40 °C ausgesetzt, sterben die Embryonen ab. Es ist zu befürchten, dass die Klimaveränderung dem Zebrafink im australischen Outback besonders zu setzten wird.
Größe: 10,5 cm
Gewicht: 9,4-15,7g
Verbreitung: Australien
Nahrung: Grassamen, selten Insekten
Lebensraum: aride Graslandschaften und Steppen, Busch- und Hartlaubvegetation
Zugverhalten: Standvogel, tw. nomadisch, abhängig vom Nahrungsangebot und Regenfällen
Höchstalter: unbekannt, Durchschnitt 2-5 Jahre in der Wildnis
Brutzeit: abhängig vom Breitengrad, Temperatur und Niederschlag
Fortpflanzung: Monogam, mit langer Paarbindung, lose Kolonien, 4 - 6 Eier; abhängig vom Nahrungsangebot auch mehrfach im Jahr, Brutdauer: 11 - 14 Tage, flügge nach 17 - 18 Tagen, geschlechtsreif nach 80 Tagen
Bestand: in Australien weit verbreitet, genaue Angaben zum Bestand fehlen.
Status: nicht gefährdet
In Deutschland Neozoa und gelegentlicher Brutvogel
Das Citizen Science Projekt xeno-canto stellt auf seiner Webseite keine Vogelstimmen des Zebrafinken zur Verfügung, da der Art mit Klangattrappen intensiv nachgestellt wird.
Der Zebrafink ist in Deutschland ein beliebter Ziervogel. In Europa gibt es bisher nur Brutnachweise in den Niederlanden (1984) und in Deutschland. Neben Bruten von entflogenen Ziervögeln, ist es in Deutschland auch zu Ansiedlungsversuchen gekommen. So wurde versucht eine kleine Population in einer Schrebergartenkolonie in Berlin-Charlottenburg mit ausgesetzten Vögeln zu stützen. 1999 wuchs der Bestand auf ca. 50 Vögel an, brach aber nach Aufgabe der Bestandsstützung rasch wieder zusammen. An Temperaturen von unter 10 °C über einen längeren Zeitraum ist der Zebrafink nicht angepasst.
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