Der Kubaflamingo (Phoenicopterus ruber) ist in Deutschland ein Neozoon. Seine Heimat ist Mittelamerika. Er ist die nördlichste Flamingoart Amerikas. In Deutschland ist er Bestandteil der nördlichsten Flamingokolonie Europas im Zwillbrocker Venn. Bis zu vier verschiedene Flamingoarten sind im Venn schon beobachtet worden. Aktuell (2016) besteht die Kolonie aus 13 Brutpaaren des Chileflamingos, 9 Brutpaaren des Rosaflamingos. Ein Zwergflamingo ist dort auch schon beobachtet worden. Die Bestände gehen ursprünglich auf entflogene Zootiere zurück.
Größe: 120-145 cm
Gewicht: 2,1-4,1 kg
Verbreitung: Karibik und Galapagos Inseln, einzelne Zooflüchtlinge in Europa
Nahrung: vielseitig, Wirbellose, Pflanzensamen und Algen, die aus dem Wasser gefiltert werden
Lebensraum: bevorzugt Salzwasserlagunen
Nest: Schlammkegel, auf festem Untergrund kleiner Steinhaufen
Brutzeit: März - Mai
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, 1 Ei, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 27-31 Tage, flügge nach 65-90 Tagen
Höchstalter: 49 Jahre (Totfund)
Bestand: über 200 Tausend Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet, Trend: zunehmend
In Deutschland: Neozoon, Mischbruten mit Rosaflamingo im Zwillbrocker Venn (NRW)
Die Kolonie im Zwillbrocker Venn, einem Feuchtgebiet im Kreis Borken/NRW besteht seit 1982. Dort siedelten sich zunächst sechs Chileflamingos an. 1994 kam ein Kubaflamingo hinzu, der seit 1995 in einer Mischbrut mit einem Rosaflamingo dort mehrfach erfolgreich gebrütet hat.
Mischbruten zwischen Kubaflamingo und Rosaflamingo fanden mindestens bis 2006 statt. Hybride aus dieser Verbindung sind ausgeflogen und kehren regelmäßig in das Zwillbrocker Venn zurück. Einzelne Individuen sind in den letzten Jahren auch in Bayern beobachtet worden. Die Flamingos halten sich aber nach Ende der Brutsaison bevorzugt in den Niederlanden auf. Dort überwintern sie auch im Rheindelta. Ende Februar kehren die Vögel ins Venn zurück. Der Abzug beginnt zum Teil schon im Mai.
Zitiervorschlag: