Obwohl das südlichste Brutvorkommen des Gryllteistes (Cepphus grylle) im Kattegat, auf der Insel Seeland nicht weit von der deutschen Küsten entfernt liegt, ist es bisher noch nicht zu einem nachgewiesenen Bruterfolg in Deutschland gekommen. 1953 wurde auf Langenwerder ein Gelege mit unbefruchteten Eiern gefunden. Auf Helgoland werden regelmäßig übersommernden Gryllteiste beobachtet. Auch Jungvögel in Begleitung sind dort schon gesichtet worden. Ein Brutnachweis des Höhlenbrüters gelang auf Helgoland jedoch bisher nicht.
Die Bezeichnung Gryllteiste hat zum einen wohl einen lautmalerischen Ursprung. Der Gesang balzender Männchen erinnert an das Zirpen von Grillen. "Theist" oder "Teista" ist die färöische beziehungsweise isländische Bezeichnung der Vögel.
Größe: 30- 33 cm
Gewicht: 450 - 550g
Verbreitung: Brutvogel an den Küsten des Nordatlantiks und -pazifiks
Nahrung: kleine benthische Fische und Wirbellose
Lebensraum: Brutareal meist unterer Bereich felsiger Klippen
Zugverhalten: weicht im Norden dem Meereis aus, überwintert sonst in der Nähe des Brutplatzes
Höchstalter: 22 Jahre und 11 Monate
Brutzeit: Mai - August, abhängig von der geografischen Lage des Brutplatzes
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, hohe Brut- und Partnertreue, 2 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 28 - 32 Tage, Nestlingszeit 35 - 40 Tage, Jungvögel verlassen den Nistplatz vor dem Flüggewerden.
Bestand: 304 - 742 Tausend in Europa und Grönland, 410 - 1480 Tausend weltweit
Status: nicht gefährdet
In Deutschland Wintergast z. B. im Adlergrund zwischen Rügen und Bornholm
Gryllteiste sind in Deutschland Wintergäste, die vor allem vor der deutschen Ostseeküste rasten. Von Oktober bis April halten sich die Vögel dort auf. Der Bestand wird auf ca. 700 Vögel geschätzt. Es sind vor allem Gryllteiste, die in der nördlichen Ostsee und im Kattegat brüten.
Wesentlich seltener sind diese Alkenvögel in der deutschen Nordsee zu beobachten. Der Europäische Verbreitungsschwerpunkt der Art liegt im Norden von Norwegen, auf Spitzbergen und Franz-Josef-Land. Gryllteiste haben kein ausgeprägtes Zugverhalten. Sie überwintern meist in der Nähe ihres Brutplatzes und weichen nur dem Meereis aus.
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