Die Familie der Stärlinge fasst 105 Arten in 30 Gattungen zusammen. Es sind Singvögel des amerikanischen Kontinents, die nur sehr selten in Europa zu beobachten sind. In Deutschland ist bisher nur der Braunkopf-Kuhstärling einmal nachgewiesen worden. Andere Vertreter dieser Familie, wie zum Beispiel der Baltimoretrupial werden regelmäßig in Großbritannien und Irland beobachtet.
Die Gattung der Kuhstärlinge (Molothrus) beschreibt fünf Arten, die alle Brutparasiten sind. Es sind obligatorische Brutschmarotzer, die oft sehr viele Wirtsvögel parasitieren. So legt zum Beispiel der Braunkopf-Kuhstärling seine Eier in 200 verschiedene Nester von Singvögeln einer anderen Art. Die Eier der Kuhstärlinge unterscheiden sich oft erheblich in Größe und Färbungen von denen der Wirtseltern.
In der Familie der Stärlinge, tritt Brutparasitismus nur bei den Kuhstärlingen auf.
Die Trupiale (Icterus) sind die artenreichste Gattung der Stärlinge. Es sind 32 Arten mit oft orangen und gelben Farben im typisch schwarzen Federkleid der Stärlinge. Die leuchtend gelben Farbtöne mancher Arten der Trupiale hat zu ihrem englischen Gattungsnamen geführt: new world oriole - Pirole der neuen Welt. Die Bezeichnung Oriole hat einen omnopoetischen Ursprung, sie beschreibt den Gesang des Pirols. Die Trupiale sind jedoch weder näher verwand mit den Pirolen noch ähnelt sich ihr Gesang.
Der Baltimoretrupial wird gelegentlich in Großbritannien und Irland beobachtet, oft im September und Oktober. Aus Mitteleuropa liegen nachweise aus Belgien, der Schweiz und den Niederlanden vor.
Die Gattung Xanthocephalus zählt nur eine Art den Brillen- oder Gelbkopf-Schwarzstärling. Mit ihrem leuchtend gelben Kopf zählen die Männchen zu den auffälligsten Arten in den Feuchtgebieten der nordamerikanischen Prärien. Es sind sehr gesellige Vögel die in Kolonien brüten und auch außerhalb in großen Schwärmen in der Agrarlandschaft auftauchen.
Die Gattung der Grackel bilden sieben Arten, von denen die Schlankschnabelgrackel nach 1910 nicht mehr beobachtet worden ist. Durch die Trockenlegung der Sümpfe in Zentralmexiko ist die nur dort vorkommende Art vermutlich ausgestorben.
Die Bezeichnung Grackel geht auf Linné zurück. Linnés Intention zur Namensgebung ist unbekannt. Alle männlichen Grackeln weisen schwarz-bläuliche Farbtöne im Gefieder auf. Es sind recht große Singvögel
Die Gattung Agelaius fasst fünf Arten zusammen, die in Nord und Mittelamerika verbreitet sind. Es sind insektenfressende Vögel des offenen Grünlandes, die sehr ähnlich gefärbte sind. Die Männchen sind schwarz und unterscheiden sich in der Färbung der Schulterfedern, die rote, gelbe oder weiße Farbtöne aufweisen. Der Geschlechtsdimorphismus ist unterschiedlich stark ausgeprägt.
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