Die Spottdrosseln (Mimidae) sind eine amerikanische Singvogelfamilie, die mit 12 Gattungen und mehr als 30 Arten ganz Amerika vertreten ist. Der deutsche und lateinische Name der Familie bezieht sich auf das sehr umfangreiche Stimmrepertoire der Vögel.
In den Gesang bauen die Vögel den Gesang einer Vielzahl anderer Vogelarten mit ein. Das ist nicht ungewöhnlich und kommt auch bei europäischen Singvogelarten, zum Beispiel bei der Feldlerche, vor. Ungewöhnlich bei den Spottdrosseln ist es, wie variantenreich sie den Gesang anderer Vogelarten imitieren und damit eigene Gesänge komponieren. Bei den Übergängen zwischen den Gesangselementen folgen sie ähnlichen Regeln, wie sie in der Musik angewendet werden. Da werden die Klangfarben gewechselt, die Tonhöhen variiert oder Gesangselement verlängert oder gekürzt wiedergegeben.
Spottdrosseln nutzen auch Laute anderer Tierarten wie zum Beispiel die Rufe von Fröschen oder bauen mechanische Geräusche aus ihrer Umgebung in den Gesang mit ein.
In Deutschland ist bisher nur die Katzenspottdrossel als Gastvogel zweimal nachgewiesen worden. Im September 2024 gelang der erste Nachweis einer Gartenspottdrossel (Mimus polyglottos) in Niederkassel bei Bonn.
Die Gattung Dumetella beschreibt nur eine Art, die in Nordamerika brütenden Katzenspottdrossel. Der wissenschaftliche Gattungsname leitet sich vom lateinischen dumetum ab für kleines Dickicht. Er beschreibt den bevorzugten Lebensraum der Vögel, eine dichte strauchige Vegetation. Die Katzenspottdrossel wird vom Braunkopfkuhstärling parasitiert. Wie nur wenig andere Vögel, ist die Katzenspottdrossel aber in der Lage die Eier des Braunkopfkuhstärling zu erkennen und aus dem Nest zu entfernen. Dabei handelt es sich um eine erlernte und nicht angeborene Fähigkeit.
Die Katzenspottdrossel überwintert entlang der Küste des Golfes vom Mexiko und auf den karibischen Inseln. Da sie sich von Früchten ernährt, gilt sie in manchen Gegenden als Schädling.
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