Unter der Ordnung der Röhrennasen werden Vögel zusammengefasst, die ausgesprochene Hochseevögel sind. Die bekanntesten Vertreter sind die Albatrosse. Albatrosse sind Vögel der südlichen Hemisphäre, die im Atlantik nur selten nach Norden vorstoßen. Im Nordatlantik werden die Röhrennasen durch die Sturmvögel und Wellenläufer vertreten.
Die Vögel verbinden eine spezielle Morphologie des Schnabels. Auf ihm sitzen zwei Röhren. Diese dienen dem Ausscheiden von Salz, das bei der Nahrungsaufnahme in den Körper der Vögel gelangt. Die Salzdrüse besteht aus einem komplexen Kanalsystem. Mithilfe des Gegenstromprinzips entsteht ein stark salzhaltiges Sekret, das über die Drüsen ausgeschieden wird.
Das komplizierte Organ ist schon früh in der Evolution der Vögel entstanden. Nicht nur die Röhrennasen verfügen über diese Salzdrüsen. Man findet sie auch bei den Gänsevögeln, Flamingos, Storchenvögeln, Ruderfüssern, Greifvögeln, Wat-, Möwen und Alkenvögeln.
Der Eissturmvogel ist der einzige Vertreter der Ordnung der Röhrennasen, der in Deutschland brütet. Sturmvögel wie der Balearensturmtaucher oder von den Wellenläufern der Sturmwellenläufer sind seltene Nahrungsgäste. Albatrosse sind sehr seltene Irrgäste. Zwischen 2014 und 2019 konnte jährlich ein Schwarzbrauenalbatros in der Deutschen Bucht beobachtet werden.
Viele Hochseevögel sind in ihrem Bestand gefährdet. Die Überfischung der Weltmeere und der Einsatz von Langleinen als Fangtechnik in der Fischerei stellen auf offener See die größte Bedrohung für die Vögel dar.
Wissenschaftler haben jetzt Albatrosse zur Überwachung der Seefischerei eingesetzt. Fast 80 Prozent der Albatrosse folgen bei der Nahrungssuche den Fischtrawlern. Diese großen und hervorragenden Flieger können Sender tragen, die nicht nur die eigene Postion aufzeichnen, sondern auch die Radarsignale von Schiffen.
Zur Kontrolle der Fischerei sind die Fangschiffe verpflichtet, das Automatic Identification System (AIS) einzusetzen. Das AIS sendet Kurs und Position eines Schiffs und dient der Sicherheit im Seeverkehr. Eingesetzt wird es auch zur Überwachung der Hochseefischerei, die durch Fangquoten und Ausweisung von Schutzgebieten reglementiert ist. Das AIS-System kann man ausschalten, das Radarsignal, das die Albatrosse mit ihrem Sender registriert, nicht.
Der Einsatz solcher Sender hat gezeigt, dass mehr als ein Drittel der Fischtrawler während des Fangs das AIS-System ausschaltet.
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