Die Auswirkungen der globalen Klimaveränderung zeigen sich auch am Brutverhalten des Teichrohrsängers (Acrocephalus scirpaceus). Seit 1970 hat sich die Rückkehr der Vögel aus den Überwinterungsgebieten südlich der Sahara um drei Wochen verschoben. Der Teichrohrsänger kehrt aber nicht früher in das Winterquartier zurück. Dadurch verlängert sich die Brutsaison. Die Vögel haben jetzt eine größere Chance, durch Nachgelege den Verlust einer Brut zu kompensieren. Untersuchungen an dieser Art haben gezeigt, dass Teichrohrsänger jetzt doppelt so viele Nestlinge in einer Brutperiode haben als früher.
Größe: 13 cm
Gewicht: 8-20 g
Verbreitung: Westeuropa bis Zentralasien
Nahrung: Wirbellose, vor allem Fluginsekten, Schnecken, manchmal Früchte, Samen, Blüten
Lebensraum: dichte Röhricht- und Schilfbestände
Zugverhalten: Langstreckenzieher überwintert in Afrika südlich der Sahara
Brutzeit: Mai - August
Nest: im Schilf, aufgehängt an Halmen
Höchstalter: 16 Jahre 11 Monate (Wiederfang)
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, ausnahmsweise Bigynie, 3-5 (2-7) Eier, 1-2 Bruten pro Jahr, Brutdauer 10-13 Tage, verlassen Nest nach 9-13 Tagen
Bestand: 115-190 Tausend Brutpaare in Deutschland, 2,12-3,88 Millionen Europa, 12,1-22,2 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet, Trend: stabil
In Deutschland Zugvogel, häufiger Brutvogel in ganz Deutschland, nicht gefährdet, Trend: stabil
Im April kehrt der Langstreckenzieher aus den Überwinterungsgebieten im tropischen Afrika zurück. Der Teichrohrsänger brütet in dichten Schilfbeständen, bevorzugt unterhalb 200 m Höhe. Witterungsbedingt setzt in höheren Lagen das Schilfwachstum erst später ein. Er fehlt deshalb in den Mittelgebirgen und hat in Deutschland seinen Verbreitungsschwerpunkt in der Norddeutschen Tiefebene.
Der Herbstzug setzt im Juli ein, hat seinen Höhepunkt im August und September und erstreckt sich bis in den Oktober.
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