Die Familie der Bienenfresser fasst 31 Arten in drei Gattungen zusammen. Es sind Vögel, die durch ihr farbenfrohes Gefieder auffallen. Sie ernähren sich von Luftinsekten, bevorzugt Bienen. Es sind Ansitzjäger, die auf einem frei stehenden Ast auf vorbeifliegende Insekten warten, um sie im raschen Auffliegen zu erbeuten. Das Fangen der Insekten kann auch im Suchflug erfolgen, ähnlich den Schwalben. Wespen und Bienen sind ihre bevorzugte Beute der Bienenfresser. Bevor das Insekt gefressen wird, entfernen die Vögel den Stachel und die Giftdrüse der Beute.
Bienenfresser sind in der Regel Koloniebrüter. Sie graben ihre Brutröhren in Erdwände. Es sind Vögel der offenen Landschaft, nur wenige Arten leben in geschlossenen Wäldern.
Im deutschen Sprachraum wird auch die Bezeichnung Spinte verwendet. Die Bedeutung dieses Begriffes ist unklar.
Nur eine von 31 Bienenfresserarten (3 %) gilt als potenziell gefährdet (NT). Bei dieser Art, dem Türkisbartspint (Merops mentalis), scheint die Population aufgrund der Abholzung in seinem Lebensraum rapide zu schrumpfen.
Die Gattung der Bienenfresser beschreibt 28 Arten. In Deutschland ist der Bienenfresser (Merops apiaster) Brutvogel. Das soziale Gefüge innerhalb einer Bienenfresserkolonie zählt zu den komplexesten im Reich der Vögel. Besonders gut untersucht ist das beim Rotkehlspint, einem Bienenfresser aus dem südlichen Afrika. Die Vögel brüten in einer Kolonie mit bis zu 200 Vögeln. Sippen aus zwei oder drei Brutpaaren mit ihren Helfern und Nachkommen besetzten ein Nahrungshabitat, das gegen andere Vögel verteidigt wird. Bei der Aufzucht helfen männliche Nachkommen aus dem vorangegangenen Jahr.
Als Ausnahmeerscheinung ist in Deutschland gelegentlich der Blauwangenspint beobachtet worden. Dieser Bienenfresser hat seine nordöstliche Verbreitungsgrenze im Südosten der Türkei, wo er mit wenigen Paaren brütet. In Deutschland ist er bisher fünfmal beobachtet worden, zuletzt im August 2010 im Kreis Plön (Schleswig-Holstein).
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