In Deutschland war die Zwergseeschwalbe (Sternula albifrons) bis zu den großen Flussbegradigungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch im Binnenland entlang der großen Flüsse weit verbreitet. Die letzte große Kolonie erlosch um 1910 in Brandenburg an der Havel. Seitdem beschränkt sich das Vorkommen in Deutschland vor allem auf die Inseln im Wattenmeer und entlang der Küsten von Nord- und Ostsee. Durch die Meeresverschmutzung aber auch den zunehmenden Tourismus an den Stränden, brach auch hier die Population ab den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts stark ein. Die Zwergseeschwalbe wird deshalb auf der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands in der Kategorie 1 - vom Aussterben bedroht geführt.
Größe: 22- 28 cm
Gewicht: 47 - 63g
Verbreitung: In Europa und Afrika lückenhaft, von Osteuropa, Zentralasiens bis Australien verbreitet
Nahrung: kl. Fische und Krebse
Lebensraum: Nistplatz, vegetationsarme Küsten und Strände; Ufer entlang großer Flüsse im Binnenland
Zugverhalten: Paläarktische Population überwintert in Afrika, asiatische zwischen Malaysia und Australien
Höchstalter: 23 Jahre und 11 Monate
Brutzeit: Mai - Juni, abhängig von der geografischen Lage des Brutplatzes
Fortpflanzung: Monogame Saisonehe, hohe Brutplatz- und Partnertreue, 2-3 Eier; 1 Brut pro Jahr, Brutdauer: 20 - 22 Tage, flügge nach 20 - 24 Tagen
Bestand: 36 - 53 Tausend Brutpaare in Europa, 190 - 414 Tausend weltweit.
Status: weltweit nicht gefährdet, in Deutschland vom Aussterben bedroht
In Deutschland mit 600 - 650 Brutpaare an Nord- und Ostsee