Die Dreizehenmöwe (Rissa tridactyla) brütet in Deutschland nur auf der Insel Helgoland. Nach dem in der Mitte des 19. Jahrhundert vermutlich durch Bejagung die Dreizehenmöwe auf Helgoland ausgestorben war, fand 1938 eine Wiederansiedlung statt. Seit dem ist die Population stetig gewachsen und erreichte 2001 ein Maximum von 8600 Brutpaaren. Seit 2011 geht die Anzahl der Brutpaare jedoch stark zurück. 2018 begannen nur noch 3507 Paare die Brutsaison. Der heiße und windarme Sommer führte zu einem sehr geringen Bruterfolg. Nur 0,16 Jungvögel je Brutpaar wurden flügge.
Die Ursachen für den dramatischen Einbruch der Bestände in ´ganz Europa sind vielfältig. Die aggressive Fischerei, das Fischen mit Langleinen, dass dazu führt, dass sich die Möwen in den Hacken verbeißen, anhaltende Ölverschmutzung und die Temperaturveränderungen im Atlantik bedingt durch die Klimaveränderung, haben zum Rückgang der Dreizehenmöwe beigetragen.
Größe: 38-40 cm
Gewicht: 310-500 g
Verbreitung: zirkumpolar, von der gemäßigten Zone bis in die Hocharktis
Nahrung: kleine Fische, Krebse, Schnecken und Muscheln
Lebensraum: Brutvogel steiler Klippen und Felsen, sonst Hochseevogel
Zugverhalten: Zerstreuungswanderungen am Ende der Brutzeit
Brutzeit: Mai - Juni
Nest: Koloniebrüter in Klippen, Felsen, auch Gebäuden
Fortpflanzung: monogam, 2 (1-3) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 25-32 Tage, flügge nach 30-35 Tagen
Höchstalter: 28 Jahre und 5 Monate
Bestand: 387Brutpaare in Deutschland (2019), 1,7-2,2 Millionen in Europa, 14,6-15,7 Millionen Vögel weltweit
Status: gefährdet (Trend: abnehmend, > 40% in Europa über drei Generationen)
In Deutschland Jahresvogel, Zugvogel, Wintergast, brütet nur auf Helgoland, starker Rückgang, >50 % seit 2011
Zitiervorschlag: