Die Familie der Schwalben sind mit 88 Arten in 21 Gattungen weltweit verbreitet. Sie sind alle durch eine sehr ähnliche Körpergestalt gekennzeichnet und oft oberseits dunkelblau bis schwarz gefärbt. Viele Arten zeigen auch rostrote Farbelemente im Gefieder.
Sie bevorzugen offene Landschaften. Nur wenig Arten sind in dichten Wäldern zu finden. Oft ist der Lebensraum an Gewässer gebunden.
Es sind Nahrungsspezialisten, die sich vom Plankton der Luft ernähren. Da sich die Nahrungsverhältnisse in Abhängigkeit vom Wetter stark ändern können, zeigen sie in Bezug auf das Nahrungshabitat kein territoriales Verhalten.
Von den 88 Arten sind weltweit 7 Schwalben bedroht. Der primäre Grund für den Rückgang der Schwalbenpopulationen ist die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume. Dies betrifft insbesondere
die Fluss- und Ufergebiete, die für viele Schwalbenarten essenziell sind.
Neben den regionalen Bedrohungen leiden auch die Schwalbenpopulationen in Nordamerika und Europa unter einem allgemeinen Rückgang. Vermutete Ursachen hierfür sind der Klimawandel und der
verstärkte Einsatz von Insektenbekämpfungsmitteln in der Landwirtschaft, die die Nahrungsgrundlage der Schwalben reduzieren.
Die Gattung Riparia fasst sechs sehr ähnliche kleine bis mittelgroße Schwalben zusammen. Alle Uferschwalben weißen ein braunes Gefieder auf, sind auf der Unterseite weiß gefärbt und haben ein mehr oder weniger stark ausgebildetes braunes Brustband. Auch wenn es keinen offiziellen deutschen Gattungsnamen gibt, wäre Uferschwalben die passende Bezeichnung, um diese Schwalbengruppe zu beschreiben. Alle Vertreter brüten in gegrabenen Höhlen, oft im Bereich von Flüssen und gehen dort auch auf Nahrungssuche.
Die Uferschwalbe ist ein Brutvogel in Deutschland.
Mit fünfzehn Arten ist die Gattung Hirundo die größte innerhalb der Familie der Schwalben. Allein elf Vertreter sind Brutvögel Afrikas. Die auch in Deutschland brütende Rauchschwalbe ist weltweit verbreitet. Sie brütet nicht nur in Nordamerika, seit 1980 gibt es auch ein Brutvorkommen im Osten von Argentinien. Hervorgegangen ist die Population aus nordamerikanischen Wintergästen, die nicht zurückgekehrt sind. Die Vögel haben nicht nur ihr Brutverhalten umgestellt, auch die Mauser hat sich an den neuen Rhythmus angepasst. Den Südamerikanischen Winter verbringen diese Schwalben jetzt im Norden von Südamerika.
Die Gattung der Felsenschwalben beschreibt drei, bräunlich gefärbte Schwalbenarten, die in Afrika (Steinschwalbe), Asien (Einfarbschwalbe) und in Europa, Asien und Nordafrika (Felsenschwalbe) vorkommen. Die Felsenschwalbe brütet auch in den Deutschen Alpen und im Schwarzwald.
Die Gattung Delichon beschreibt drei sehr ähnliche Schwalben, die in Europa, Afrika und Asien vorkommen. In Deutschland brütet die Mehlschwalbe. Sie und die Asiatische Mehlschwalbe sind Zugvögel. Die im Himalaya brütende Nepalschwalbe ist hingegen ein Standvogel. Sie verbringt das ganze Jahr im Hochgebirge, brütet bis in 4000 m Höhe und zieht im Winter nur gelegentlich in niedrigere Höhen ab.
Acht Vertreter weist die Gattung Cecropis auf, die in Afrika, Asien, Europa und Australien vorkommen. Die Arten der Gattung sind recht ähnlich in der Gefiederfärbung. Rücken-, Schulter-, Schirm- und Schwanzfedern sind durch blau-schwarze Farben geprägt, der Bürzel ist rot gefärbt. Die Rötelschwalbe ist ein seltener aber regelmäßiger Gastvogel in Deutschland.
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