Das schwarz-weiße Gefieder und der aufrechten Gang macht die Alkenvögel (Alcidae) zu den Pinguinen der Nordhalbkugel. Die Ähnlichkeit der beiden Familien ist eine konvergente Entwicklung, die Vögel sind nicht näher miteinander verwand. Der einzige Vertreter der Alkenvögel, der wie die Pinguine nicht fliegen kann, der Riesenalk, ist in der Mitte des 19. Jahrhunderts ausgestorben. Die intensive Bejagung der Alkenvögel in dieser Zeit, führte zu einem starken Rückgang. Obwohl die Alkenvögel vor allem in der Arktis ihren Verbreitungsschwerpunkt haben, waren sie als Koloniebrüter interessant für eine Nutzung im industriellen Stil. Vor allem die fettreichen Eier mit ihrem großen Eidotter wurden gesammelt.
Auch heute noch werden auf den Färöer Inseln und auf Island Lummen und Papageitaucher bejagt. Besonders stark ist der Jagddruck im Nordosten Kanadas auf Dickschnabellummen. Dort hat sich aus der traditionellen Subsistenzjagd ein massiver Schwarzmarkt entwickelt, der bis zur Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts dazu geführt hat, das jährlich bis zu 1 Million Vögel erlegt wurden. Trotz verschärfter Gesetzte wird davon ausgegangen, dass wegen der Abgelegenheit der Brutkolonien die Jagd bis heute anhält.
Die Lunde haben sich in den letzten Jahren zu den Sympathieträger der Alkenvögel entwickelt. Der papageiartige Schnabel und der leicht taumelnde Gang an Land, charakterisieren die Vögel. Hornlund und Gelbschopflund kommen im Nordpazifik vor, der Papageitaucher ausschließlich im Atlantik.
Der Tordalk ist nach dem Aussterben des Riesenalks im 19. Jahrhundert der einzige noch rezente Vertreter der Gattung. Nach dem zunächst hungrige Matrosen die Bestände des Riesenalks stark dezimiert hatten sind die letzten Vögel der Sammlergier der Wissenschaft zum Opfer gefallen.
Die beiden Arten der Gattung, Trottellummen und Dickschnabellummen, sind nach dem Aussterben des Riesenalks die größten Alkenvögel. Beide Arten kommen im Nordpazifik und Nordatlantik vor. Sie brüten auf Felsvorsprüngen, in großen Kolonien. Noch vor dem Flüggewerden verlassen die Jungvögel mit dem Lummensprung den Brutfelsen.
Die Gattung umfasst drei Arten von denen Taubenteiste und Brillenteiste im Nordpazifik und Gryllteiste zirkumpolar vorkommen. Alle Arten sind Höhlenbrüter, die bevorzugt in Felsspalten nisten. Die Kolonien sind eher klein. Die Vögel sind im Prachtkleid überwiegend schwarz oder braun gefärbt.
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