Der Bestand der Weidenmusendrossel (Catharus fuscescens) geht seit den Sechzigerjahren des 19. Jahrhunderts zurück. Eine Ursache ist die Veränderung im Überwinterungsgebiet. Die Weidenmusendrossel überwintert hauptsächlich im brasilianischen Regenwald des Amazonasgebietes. Rodungen zugunsten der Landwirtschaft haben den Lebensraum der Weidenmusendrossel, die feuchte und dichte Regenwälder bevorzugen, stark verändert. Die Weidenmusendrossel ist einer der Wirtsvögel des Braunkopf-Kuhstärlings.
Größe: ca. 17–18 cm
Gewicht: ca. 25–40 g
Verbreitung: Brütet in Nordamerika von British Columbia bis Newfoundland und südwärts in die USA (z. B. Appalachen, Great Lakes); überwintert in Südamerika, v. a. südliches und mittleres Brasilien, Venezuela, Guyana und Bolivien
Nahrung: Vorwiegend Insekten (v. a. Käfer, Ameisen, Fliegenlarven, Spinnen), Würmer, gelegentlich kleine Wirbeltiere; im Spätsommer und Winter zunehmend Früchte und Beeren
Lebensraum: Feuchte Laub- und Mischwälder mit dichter Strauchschicht, häufig in Flussnähe oder an Waldlichtungen; bevorzugt dichte Unterwuchsvegetation
Zugverhalten: Langstreckenzieher mit komplexem Zugmuster: Zug nach Südamerika (v. a. Brasilien); Hauptzugzeiten April–Mai und August–Oktober
Brutzeit: Mitte Mai bis Juli
Nest: Napfförmiges Nest am oder nahe dem Boden, meist im dichten Strauchwerk oder auf Baumstümpfen; aus Blättern, Wurzeln und feinem Pflanzenmaterial gebaut
Fortpflanzung: polygynandrisch; 2–5 Eier (meist 4); eine Brut pro Jahr (selten zweite Brut); Brutdauer: 10–14 Tage; Nestlingszeit: ca. 10–12 Tage; flügge: nach ca. 10 Tagen; Betreuung: 14–17 Tage nach dem Flüggewerden
Höchstalter: mindestens 13 Jahre
Bestand: Nordamerika: ca. 12 Millionen Individuen; starker Rückgang (über 40 % seit 1970)
Status: LC – Least Concern (nicht gefährdet), Trend: abnehmend
In Deutschland: Ein nicht ausreichend dokumentierter Nachweis von 1833 auf Helgoland.
Der Gesang 🔊 des Weidenmusendrossel ist ein zarter, metallisch klingender Ruf, der aus 3–5 Phrasen besteht, jeweils mit charakteristischen Frequenzverläufen, und häufig wie „da-vee-ur, vee-ur, veer“ beschrieben wird. In Erregungssituationen wird ein leiser Erregungsgesang mit eingefügten Trillern und kurzen „chuck“-Lauten verwendet. Der häufigste Ruf 🔊 ist der variable „veer“-Laut, ergänzt durch aggressive Chatter-Rufe, hohe „seer“-Pfiffe in Alarmzuständen sowie ein monotoner „veer“-Typ, der auch als Flugruf 🔊 während nächtlicher Wanderungen dient.
Der Weidenmusendrossel ist eine mittelgroße Drossel mit einheitlich rotbraunen Oberseiten sowie sandfarbenen Unterseiten, die nur undeutliche rotbraune Flecken auf Brust und Kehle aufweisen. Der Bauch ist weiß, die Flanken blassgrau. Männchen und Weibchen sind im Federkleid nicht unterscheidbar. Sie unterscheiden sich aber in Flügel- und Schwanzlängen, wobei Männchen deutlich größere Maße aufweisen.
Zitiervorschlag: