Rotmilan

Milvus milvus

Rotmilan (Milvus milvus)
Rotmilan (Milvus milvus)
Karte zur Verbreitung des Rotmilans (Milvus milvus)
Verbreitung

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war der Rotmilan (Milvus milvus) nach dem Mäusebussard der zweithäufigste Greifvogel in Deutschland. Die dann einsetzende intensive Bejagung führte fast zum Aussterben der Art. Ab den 20 Jahren des vorherigen Jahrhunderts erholt sich die Rotmilanpopulation wieder. 

Seit den 1990er Jahren hat sich der Trend jedoch wieder umgekehrt. Die Veränderungen in der Landwirtschaft haben nach der Wende vor allem in Ostdeutschland zu einem Rückgang um mehr als 50 % geführt. Die Vögel sterben aber auch vermehrt durch die Aufnahme vergiftete Tiere, durch direkte Vergiftung oder illegalen Abschuss. Neuere Untersuchungen des DDA haben gezeigt, dass auch Windkraftanlagen einen erheblichen Einfluss auf die Populationsentwicklung der Art haben. Gebiete mit einer hohen Dichte an Windkraftanlagen, zeigen einen signifikanten Rückgang der Rotmilanpopulation. Die Vögel meiden solche Gebiete als Bruthabitat.      

Steckbrief

Größe: 60-72 cm

Gewicht: 750-1220 g

Verbreitung: Europa

Schwerpunkt: Deutschland mit 60% der Population

Nahrung: Vorwiegend Aas, während der Brutzeit auch aktive Jagd     

Lebensraum: offene, reich strukturierte Landschaften

Zugverhalten: Kurzstreckenzieher, Winterquartier im Mittelmeerraum, in Mitteleuropa zunehmend Überwinterer 

Brutzeit: März-Mai

Nest: am Waldrand in hohen Bäumen

Höchstalter: 29 Jahre und 10 Monate 

Fortpflanzung: monogame Saison- oder Dauerehe, hohe Reviertreue, 2-3 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 31-32 Tage, flügge nach 45-70 Tagen (nahrungsabhängig)

Bestand: 12-18 Tausend Brutpaare in Deutschland 25-33 Tausend in Europa

Status: potenziell gefährdet (Trend: abnehmend)

In Deutschland Jahresvogel, Zugvogel, Wintergast, brütet mit Ausnahme von Nordwestdeutschland und Südostdeutschland in ganz Deutschland


Vogelstimmen

Rufe


Verbreitung in Deutschland

Karte zum Brutvorkommen des Rotmilans (Milvus milvus) in Deutschland
Brutvorkommen
Karte zur Verbreitung des Rotmilans (Milvus milvus) in Deutschland
Verbreitung
Karte zur Verbreitung des Rotmilans (Milvus milvus) in Deutschland im Winter
Winter

Bildergalerie

Quelle und Links

  • Bauer HG, Bezzel E, Fiedler W (2005): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas; Aula-Verlag, Wiesbaden
  • BirdLife International. 2019. Milvus milvus (amended version of 2018 assessment). The IUCN Red List of Threatened Species 2019: e.T22695072A155600973.
  • Gedeon K, et al.(2014): Atlas Deutscher Brutvogelarten – Atlas of German Breeding Birds; Herausgegeben von der Stiftung Vogelmonitoring und dem DDA; Münster
  • Katzenberger K, Sudfeldt C (2019): Rotmilan und Windkraft. Negativer Zusammenhang zwischen WKA-Dichte und Bestandstrends. In: Der Falke – Journal für Vogelbeobachter. Nr. 10/2019. Aula-Verlag
  • naturgucker.de (2021): Rotmilan - Phänologie. naturgucker.de gemeinnützige eG. Abgerufen am 21.03.2021
  • Ornitho (2021): Verbreitung des Rotmilans im Jahresverlauf. Online-Datenbank des DDA. Abgerufen am 21.03.2021
  • Orta, J., D. A. Christie, and E. F. J. Garcia (2020). Red Kite (Milvus milvus), version 1.0. In Birds of the World (del Hoyo J et al. Editors). Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA.
  • Wege V (2021): Fotos, alle Bildrechte bei der Fotografin