Lophophanes cristatus
Die Haubenmeise (Lophophanes cristatus) ist ein Habitatspezialist. Sie wählt fast ausschließlich Kiefern oder Kiefermischwälder. Dabei bevorzugt sie alte Bestände mit einem dichten Bewuchs. Die Nahrungssuche erfolgt mehrheitlich in der Baumkrone von Waldkiefern.
Sie ist nicht wie andere Meisenarten im Winter ein Generalist, der unterschiedliche Lebensräume aufsucht. Das Nahrungshabitat in der kalten Jahreszeit überschneidet sich mit dem Bruthabitat der Vögel. Auch hier werden die Baumkronen von Waldkiefern bevorzugt genutzt. Die Haubenmeise hält sich dann aber näher im Bereich des Stammes auf.
Größe: 11,5-12 cm
Gewicht: 9,7-15,8 g
Verbreitung: Europa, fehlt in Italien und Großbritannien, isoliertes Vorkommen in Schottland.
Verbreitungsschwerpunkt in Europa: Skandinavien, Alpen, Pyrenäen
Nahrung: kleine Wirbellose, außerhalb der Brutzeit auch Samen und Früchte
Lebensraum: alte Nadelwälder, Mischwälder mit hohem Nadelbaumanteil
Zugverhalten: Standvogel
Brutzeit: März - Juni
Nest: selbst gemeißelte Bruthöhlen, oft 3 m über dem Boden
Fortpflanzung: monogame, oft lebenslange Paarbindung, territorial, auch außerhalb der Brutzeit, 5-11 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 13-18 Tage, Nestlingszeit 16-22 Tage, unabhängig nach 23-25 Tagen
Höchstalter: 11 Jahre, 7 Monate (Wiederfang)
Bestand: 385-610 Tausend Brutpaare in Deutschland; 5,4-9,8 Millionen in Europa
Status: nicht gefährdet, Trend: stabil
In Deutschland: Brutvogel, Standvogel
Die Haubenmeise kommt in Deutschland vorwiegend in älteren, kiefern- und fichtenreichen Wäldern vor. In Parks, auf Friedhöfen und in Gärten brütet sie nur selten und auch dann nur in Bezug zu Nadelhölzern. Brutvorkommen sind in den Alpen in Lärchen- und Zirbelkiefernbeständen bis zur Baumgrenze auf ca. 1800–1900 m ü. NN nachgewiesen.
Der Bestand der Haubenmeise hat sich langfristig positiv entwickelt. Die Art hat sehr von der Nutzung von Nadelhölzern in der Forstwirtschaft profitiert.
Das Waldsterben in den 70er und 80er Jahren hat sich vorübergehend negativ auf die Population ausgewirkt. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Fichtensterben im Zuge der Klimaerwärmung in den vergangenen Jahren auf den Bestand der Haubenmeise auswirkt. Zumal der Wald jetzt viel großflächiger abstirbt, als das durch den sauren Regen verursachte Waldsterben vor 40 Jahren.
Die Haubenmeise ist in Deutschland ein Standvogel, der außerhalb der Brutzeit nur selten größere Distanzen zurücklegt. Das gilt für sein gesamtes Verbreitungsgebiet. Es gibt deshalb keine Wintergäste aus nördlicheren Regionen.
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