Haubenmeise

Lophophanes cristatus

Haubenmeise (Lophophanes cristatus), die auf einem Fichtenzweig sitz. Foto: Diana Dippel
Haubenmeise (Lophophanes cristatus), Foto: Diana Dippel
Karte zur Verbreitung der Haubenmeise.
Verbreitung

Die Haubenmeise (Lophophanes cristatus) ist ein Habitatspezialist. Sie wählt fast ausschließlich Kiefern oder Kiefernmischwälder. Dabei bevorzugt sie alte Bestände mit einem dichten Bewuchs. Die Nahrungssuche erfolgt mehrheitlich in der Baumkrone von Waldkiefern.   

Sie ist nicht wie andere Meisenarten im Winter ein Generalist, der unterschiedliche Lebensräume aufsucht. Das Nahrungshabitat in der kalten Jahreszeit überschneidet sich mit dem Bruthabitat der Vögel. Auch hier werden die Baumkronen von Waldkiefern bevorzugt genutzt. Die Haubenmeise hält sich dann aber näher im Bereich des Stammes auf.   

Steckbrief

Größe: 11,5-12 cm  

Gewicht: 9,7-15,8 g 

Verbreitung: Europa, fehlt in Italien und Großbritannien, isoliertes Vorkommen in Schottland   

Verbreitungsschwerpunkt in Europa: Skandinavien, Alpen, Pyrenäen

Nahrung: kleine Wirbellose, außerhalb der Brutzeit auch Samen und Früchte

Lebensraum: alte Nadelwälder, Mischwälder mit hohem Nadelbaumanteil 

Zugverhalten: Standvogel

Brutzeit: März - Juni 

Nest: selbst gemeißelte Bruthöhlen, oft 3 m über dem Boden   

Fortpflanzung: monogame, oft lebenslange Paarbindung, territorial, auch außerhalb der Brutzeit, 5-11  Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 13-18 Tage, Nestlingszeit 16-22 Tage, unabhängig nach 23-25 Tagen

Höchstalter: 11 Jahre, 7 Monate (Wiederfang) 

Bestand: 385-610 Tausend Brutpaare in Deutschland; 5,4-9,8 Millionen in Europa

Status: nicht gefährdet, Trend: stabil

In Deutschland: Brutvogel, Standvogel


Vogelstimmen

Gesang

Rufe


Karte zur Verbreitung der Schneeammer in Deutschland
Verbreitung

Die Haubenmeise kommt in Deutschland vor allem in älteren, kiefern- und fichtenreichen Wäldern vor. In Parks, auf Friedhöfen und in Gärten brütet sie nur selten und auch dann nur in Bezug zu Nadelhölzern. Brutvorkommen sind in den Alpen in Lärchen- und Zirbelkiefernbeständen bis zur Baumgrenze auf ca. 1800-1900 m ü. NN nachgewiesen. 

Der Bestand der Haubenmeise hat sich langfristig positiv entwickelt. Die Art hat sehr von der Nutzung von Nadelhölzern in der Forstwirtschaft profitiert.

Das Waldsterben in den 70er und 80er Jahren hat sich vorübergehend negativ auf die Population ausgewirkt. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Fichtensterben im Zuge der Klimaerwärmung in den letzten Jahren auf den Bestand der Haubenmeise auswirkt. Zumal der Wald jetzt viel großflächiger abstirbt, als das durch den sauren Regen verursachte Waldsterben vor 40 Jahren.

Die Haubenmeise ist in Deutschland ein Standvogel, der außerhalb der Brutzeit nur selten größere Distanzen zurücklegt. Das gilt für sein gesamtes Verbreitungsgebiet. Es gibt deshalb keine Wintergäste aus nördlicheren Regionen.      

Bildergalerie

Quellen und Links

Zitiervorschlag: