Der Spornkiebitz (Vanellus spinosus) hat in Griechenland, nahe der türkischen Grenzen, seinen nordöstlichsten Verbreitungspunkt. Beobachtungen in Mitteleuropa gehen vermutlich ausschließlich auf entflogene Vögel zurück. Der Spornkiebitz ist ein beliebter Ziervogel und wird oft gehalten.
Die Vögel haben ein hornartiges Gebilde, einen Sporn am Flügelbug, der zur Verteidigung eingesetzt wird. Dieser ist bei anderen Kiebitzarten deutlicher ausgebildet. Die Bildergalerie zeigt ein Foto eines australischen Maskenkiebitzes, bei dem man den Sporn sehen kann.
Größe: 25-28 cm
Gewicht: 130-170 g
Verbreitung: lückenhaft in Griechenland und der Türkei, Savannen- und Steppenzone Afrikas, Nil, Arabische Halbinsel
Nahrung: Insekten, selten Sämereien
Lebensraum: vielfältig, meist in Gewässernähe, auch in der Agrarlandschaft
Zugverhalten: in Europa Zugvogel, sonst Standvogel
Brutzeit: April - Juni (Europa)
Nest: frei auf trockenem Untergrund
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, 4 (2-5) Eier, 1 -2 Bruten pro Jahr, Brutdauer 22-24 Tage, flügge nach 50-60 Tagen
Höchstalter: 17 Jahre
Bestand: 1,1-1,6 Tausend Brutpaare in Europa, 130-800 Tausend Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: abnehmend)
In Deutschland mehrere Beobachtungen, wohl nur entflogene Vögel
Der Spornkiebitz ist in Deutschland gelegentlich beobachtet worden. In Nordrheinwestfalen im April 1964 und im Mai 1971 und 1983. In Hessen im April 1988 und in Niedersachsen im September 1978. Obwohl Beobachtungen im April und Mai zum Zugverhalten der Vögel passen, geht man davon aus, dass es sich um Volierenflüchtlinge handelt. Der Spornkiebitz ist beliebt bei Züchtern. Bei den bisher 12 Nachweisen in den Niederlanden, handelt es sich bei elf Vögeln um eindeutig solche Vögel. Entweder trugen sie einen Züchterring oder die Beobachtungen standen im engen Zusammenhang mit freigelassen Vögeln, die zuvor im illegalen Handel beschlagnahmt wurden.
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