Alcedo atthis
Der Ursprung des Namens Eisvogel (Alcedo atthis) ist nicht eindeutig geklärt. Eine Erklärung bezieht sich auf die althochdeutsche Bezeichnung isarno-Vogel für den Eisvogel. Isarno bedeutet eisern und bezieht sich auf das bläulich-schimmernde Rückengefieder der Vögel.
Eine weitere volkstümlich Erklärung geht aus dem Verhalten der Vögel auch im Winter auf dem Eis nach Nahrung zu suchen hervor.
Die Population des Eisvogels leidet sehr unter strengen Winter. In sehr eisreichen Wintern kann der Bestand stark einbrechen. Den Verlust können die Vögel aber gut durch Schachtelbruten kompensieren. Während das Männchen noch die Jungvögel aus der vorangegangenen Brut versorgt, sitzt das Weibchen in der benachbarten Brutröhre bereits auf dem nächsten Gelege.
Größe: 16-18 cm
Gewicht: 23-46 g
Verbreitung: Eurasien bis Sachalin, Südasien und Südostasien
Nahrung: kleine Fische, Wasserinsekten, Kaulquappen
Lebensraum: stehende oder langsamfließende Gewässer
Zugverhalten: Standvogel und Zugvogel
Brutzeit: März - Juli
Nest: brütet in Erdhöhlen an Steilwänden, meist an Gewässern, aber auch in Hohlwegen, an Wegrändern oder in den Wurzeltellern von Bäumen
Fortpflanzung: monogame Brutehe, Partnerwechsel in der Brutsaison häufig, 6-7 (4-9) Eier, 2 (3-4) Bruten pro Jahr, oft Schachtelbruten, Brutdauer 18-23 Tage, flügge nach 23-27 Tagen
Höchstalter: 21 Jahre
Bestand: 9-14,5 Tausend Brutpaare in Deutschland, 97,5-167 Tausend Brutpaare in Europa, 0,78-1,4 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend in Europa: abnehmend, fast 50 % über drei Generationen)
In Deutschland Jahresvogel, Zugvogel, Wintergast, Brutvogel in ganz Deutschland, Trend: stabil
Wenn man den Flugruf des Eisvogels kennt, kann man die Vögel leichter entdecken. Es ist ein kurzer Pfiff, der im raschen Vorbeiflug ausgestoßen wird.
Der Eisvogel ist an Gewässern in ganz Deutschland eine verbreitet, aber nicht häufige Art. Er ist angewiesen auf klare Gewässer mit einer reichen Kleinfischfauna. Als Höhlenbrüter bevorzugt er Gewässer mit Abbruchkanten und Steilufern. Angenommen werden auch Wurzelteller von umgestürzten Bäumen. Zu Nahrungssuche können größere Entfernungen zurückgelegt werden und es kommt vor, dass der Eisvogel auch an Gartenteichen auftaucht.
Die Flussbegradigung im 20. Jahrhundert hat dem Eisvogel sehr zu schaffen gemacht. Maßnahmen zur Renaturierung von Gewässern ab den 70er Jahren haben dazu geführt, dass der Eisvogel nicht mehr gefährdet ist.
Eisreiche Winter können zu einem erheblichen Einbruch der Population führen. Mit Schachtelbruten kann der Eisvogel das aber in wenigen Jahren wieder ausgleichen.
In Deutschland ist der Eisvogel ein Standvogel. Nur in Ländern mit dauerhaft vereisten Gewässern im Winter verlassen die Vögel ihr Brutrevier. Die schwedische Population zieht dabei über Deutschland.
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